Der Camino francaise wäre eine zu lange Wegstrecke gewesen. Unsere HKV-Wandergruppe schloss mit dieser Etappe eine Lücke des rheinischen Jakobsweges der letzten Jahre.
2021 gingen wir entlang des Eifgenbachs von Wermelskirchen zum Altenberger Dom. Auch daran erinnere ich mich gerne.
Ob aus religiös-spirituellen Motiven, aus kulturellem Interesse oder Naturverbundenheit, der Mensch des 21. Jhs scheint die alte Sehnsucht des Pilgerns für sich neu entdeckt zu haben. Pilgerschaft als Ausdruck der menschlichen Sehnsucht nach Sinngebung, Vergebung oder einfach aus Liebe zum Unterwegssein. Vielen verschafft es tiefe Ruhe und Befriedigung, wenn das Ziel erreicht ist.
Usselig bis frostig war das Wetter, als sich die Teilnehmer in der Sudetenstr. zu Fahrgemeinschaften zusammenfanden, um nach Pulheim-Brauweiler aufzubrechen. Dort war es auch nicht sonniger, aber der guten Laune und dem Interesse an einer Führung tat das Wetter keinen Abbruch. Besonders, weil die Programmvorschau von Alois Wilmer doch einiges erwarten ließ. Aber der Reihe nach.
Bereits bei der Anfahrt war für uns erkennbar, dass als weit sichtbares Wahrzeichen die Abteikirche St. Nikolaus, eine der großen romanischen Kirchenbauten des Rheinlands, den Abteipark, der sich um 3 Höfe gruppiert, repräsentiert.
„Aber die Kirche ist nicht Gegenstand unserer Führung“, so Jürgen Böhm, der uns vom LVR begrüßte, „sondern die Abtei mit dem mittelalterlichen Kreuzgang, die barocken Gebäude und der Kaisersaal.
Der Kapitelsaal und weitere Innenräume sind leider nicht zugänglich“. Schade!
Dann erläuterte er die Geschichte der Abtei. Hier die Kurzform: Der Pfalzgraf von Lothringen Ezzo und seine Gemahlin Mathilde gründeten 1024 das Hauskloster. Die Mönche konnten dort bis zur Säkularisation 1802 ihrem Glauben nachgehen. Danach, zwischen 1810 und 1815, stellten Bettler Stoffe gegen Bezahlung her. Ab 1815 fertigten Kriminelle und als „geisteskrank“ Bezeichnete in einem Arbeitslager Kleidung, Möbel, Baumaterialien u.a. Waren. Ab 1933 übernahmen die Nationalsozialisten das Kommando über die Anstalt (Gefängnis der Gestapo), für ein Jahr richteten sie sogar ein Konzentrationslager in dem geweihten Ort ein. In der Nachkriegszeit, von 1949-1978, befand sich auf dem Abteigelände eine Landesarbeitsanstalt der Rheinprovinz, Vorläufer des LVR, später bezeichnet als Fachklinik für Psychiatrie und Neurologie.
Die Abtei erlebte also eine wechselvolle Geschichte, die nach der Säkularisation wenig erfreulich verlief. Kein Wunder, das unter dem Zitat „ab nach Brauweiler“ die meisten Rheinländer bis in die späten 1970-iger Jahre verstanden, dass damit die Zwangseinweisung in eine Arbeitsanstalt gemeint war, insbes., da auf dem Gelände das Psychiatrisches Landeskrankenhaus (mit Trinkerheilanstalt) ansässig war. Erst 1988 wurde aus dem ehemaligen Kloster das heutige Kultur- und Dienstleistungszentrum des LVR. Heute finden ganzjährig auf dem Gelände Lesungen, Konzerte, Ausstellungen und Aufführungen statt.
Herr Böhme brachte dies alles und vieles mehr, fachkundig, keine Legende auslassend und nichts beschönigend an die aufmerksamen Zuhörerinnen und Zuhörer, die aber doch am Ende froh waren, als sie sich im Cafe Kraus mit Heißgetränken aufwärmen konnten. Unser Dank für die gute Organisation galt auch für diese Führung Roswitha und Alois Wilmer.
Am 26.3.2022 fand die erste Wanderung des Jahres mit einer 32 Personen starken Gruppe statt. Von Obermendig aus führte unser Weg zunächst durch das idyllische Kellbachtal.
Dem Angebot des Arbeitskreis Hürther Geschichte zur Teilnahme an einer archäologischen Feldbegehung in Hürth folgten bei schönstem Sonnenschein acht Mitglieder des HKV.
Besuch der Opernbaustelle in Köln am Mittwoch, den 23.02.2022 unter Führung von Herrn Otto Schaaf.
17 Mitglieder des HKVs machten sich auf den Weg die Opernbaustelle in Köln zu besichtigen. Was wird uns wohl dort erwarten? Die zahlreichen, sehr unterschiedlichen Berichte in den Medien machten neugierig, und so fuhren wir mit der KVB Linie 18 zum Appellhofplatz, von wo es nur noch ein Katzensprung zur Baustelle war.
Besuch der Ausstellung im Gasometer Oberhausen am 15.02.2022
49 Interessenten spiegelten das große Interesse an der Veranstaltung wider. Der gute Besuch führte zu der spontanen Aussage unseres Geschäftsführers „endlich wieder einmal ein voller Bus“. In diesem Satz klang die Hoffnung mit, alsbald das Jahresprogramm ohne größere Beeinträchtigung durch Corona wieder aufnehmen zu können. Anschließende Worte von Herrn Reiner erklärten den Tagesablauf.
Ein gutes Dutzend interessierter Mitglieder hatte sich zu dieser unterhaltsamen Literaturlesung im Löhrerhof eingefunden: Der bekannte und geschätzte Hürther Autor Tilman Röhrig las aus seinem Historienroman über die bedeutendsten Jahre im Leben des Gesellschaftsphilosophen Friedrich Engels.
Führung durch die Ausstellung: „Vergiss es! Nicht. Vom Erinnern und Vergessen werden“ im neuen Archiv der Stadt Köln am 25.01.2022
20 Kulturbeflissene waren neugierig, wie am Eifelwall der Wiederaufbau des Archivs als Gedächtnis der Stadt zu einem neuen Bürgerarchiv bewältigt wird. Bergen, Ordnen und Restaurieren ist derzeit der Leitgedanke der 200 Mitarbeiter. Wir erinnern uns: Am 03.03.2009 stürzte das ehemalige, vergleichsweise junge Archivgebäude von 1971, in der Severinstraße, durch Fehler bei Tiefbauarbeiten für die Kölner Stadtbahn in einen Schacht.
Am 19.01.2022 trafen sich 11 Kunstinteressierte, um gemeinsam die Ausstellung „Surreale Tierwelten“ im Max Ernst Museum in Brühl zu besuchen. Das Max Ernst Museum in Brühl ist das weltweit erste und einzige Museum, das dem Lebenswerk dieses in Brühl geborenen Jahrhundertkünstlers gewidmet ist. Da es für einige von uns der erste Besuch in diesem Museum war, brachte uns unsere Führerin Frau Ellerbrock im großen Saal anhand der beeindruckenden Skulptur „Capricorn (Steinbock)“ das Leben und die Arbeit von Max Ernst näher.