Besuch der Opernbaustelle

Besuch der Opernbaustelle in Köln am Mittwoch, den 23.02.2022 unter Führung von Herrn Otto Schaaf.

17 Mitglieder des HKVs machten sich auf den Weg die Opernbaustelle in Köln zu besichtigen. Was wird uns wohl dort erwarten? Die zahlreichen, sehr unterschiedlichen Berichte in den Medien machten neugierig, und so fuhren wir mit der KVB Linie 18 zum Appellhofplatz, von wo es nur noch ein Katzensprung zur Baustelle war.

Nach der üblichen Corona bedingten Einlasskontrolle begrüßte uns der technische Betriebsleiter Herr Bernd Streitberger. Bevor es auf die Rohbaustelle ging, wurden wir aus Sicherheitsgründen zunächst mit Arbeitsschuhen, gelben Westen und Helmen ausgestattet. 

Eine Power-Point-Präsentation verschaffte uns einen ersten Überblick über den Stand der Arbeiten, die das Gebäude des Opernhauses, des Schauspielhauses, der Kinderoper und des kleinen Hauses umfassen.

Seit 2003 bis heute wird der Opernbau von der Idee begleitet, aus dem bestehenden alten Riphanbau (erbaut nach dem 2. Weltkrieg) ein modernes Haus zu erstellen, das mit einer Elbphilharmonie in Hamburg oder der Oper in Sidney vergleichbar ist. 

Besuch der Opernbaustelle Köln, Feb. 2022

In einer dreidimensionalen Darstellung zeigte Herr Streitberger die Baustellenproblematik anhand des Bereiches der Haustechnik auf.

Nach ersten erheblichen Misserfolgen mit Baufirmen wies eine Machbarkeitsstudie 2010 zielgerichtete Wege auf, und das Bauvorhaben konnte mit weiteren erneuten Ausschreibungen der einzelnen Gewerke, die Verlässlichkeit garantieren, fortgeführt werden. Insbesondere die Auflagen zum Brandschutz verlangen vorausschauendes Planen, umfangreiches Wissen und häufige Nachbesserungen.

Es besteht nun wirklich die Hoffnung, dass circa in einem Jahr alles fertig sein wird. Die Inbetriebnahme der Oper wird wohl ein weiteres Jahr beanspruchen. So ist Geduld gefordert, bevor der HKV die erste Aufführung in der neuen Oper besuchen könnte. 

Bei der anschließenden Führung durch die Baustelle verloren wir zeitweise die Orientierung; es ging teils 6 Meter in die Tiefe, über Wege und Treppen zu einzelnen markanten Stellen innerhalb des Rohbaus. Oft standen wir in riesigen Räumen, die z.B. die spätere Bühne der Oper oder der Zuschauerraum sein werden. Hier war Vorstellungskraft gefordert! 

Besuch der Opernbaustelle Köln, Feb. 2022

Beeindruckend ist die Bühnentechnik der Oper, eine der größten und technisch ausgefeiltesten ihrer Art; ebenso die großen Lagerhallen für die gesamte Bühnenausstattung nebst der Transporttechnik, die die Arbeit der Bühnengestalter erleichtern soll.                               

Besuch der Opernbaustelle Köln, Feb. 2022

 Im großen Foyer der Oper wird die farbliche Gestaltung, die von Riphan im Jahr 1957 erstellt wurde, originalgetreu nachgearbeitet. 

Auch die fast schon fertig gestellte Kinderoper zeigt wieviel Arbeit und liebevolles Engagement in jedem Detail stecken. 

Herr Streitberger erklärte seinen unermüdlichen Einsatz mit seinem Leitspruch von Otto Halster (1880-1962): „Beginne eine Aufgabe mit dem Herzen und prüfe das Ergebnis mit dem Verstand“.

Dieser Gedanke erhält seinen Glauben an eine  erfolgreiche Fertigstellung aller Unkenrufe und Rückschläge zum Trotz. So wirft u.a. der Diebstahl von Kupferkabeln aus der Baustelle den Zeitplan erheblich durcheinander.  

Besuch der Opernbaustelle Köln, Feb. 2022

Den Abschluss der Führung bildete die Einkehr ins „Brauhaus Früh“. Im Wintergarten der Gaststätte warteten frisches Kölsch mit typisch kölschen Gerichten zur Stärkung bevor wir uns wieder auf den Heimweg machten; sicher um einiges Wissen reicher. Zu danken ist Herrn Otto Schaaf, der die Besichtigung ermöglicht hat.

Alle Informationen zum Sachstand der Opernbaustelle können auf der Internetseite www.sanierung.buehnen.koeln.de nachgelesen werden. Neben den technischen Daten, zeitlichen Abfolgen finden sich anschauliche Darstellungen zum Bau, ausführliche Berichte und chronologische Abfolgen zum Umbau.

Text: Gisela Kusenberg,
Fotos: Peter Schriefer und Dominique Trier