Am 16. September starteten 25 Wandersleute zur Ahrwanderung. Nach der Begrüßung im Bus durch Alois Wilmer, übergab dieser das Mikrofon an die Wanderführerin Dr. Inge Karaus. Von ihr erhielten wir die wichtigsten Informationen über interessante Aussichtspunkte, die uns erwarten würden. Die nun folgende Busfahrt führte über Bonn, am Rhein entlang nach Remagen, zugleich Ausgangsort unserer Ahrwanderung. Am Ortsrand von Remagen gelangten wir in einen Waldbereich. Einem Hohlweg ähnlich schlängelte sich der Weg wie eine Spirale ganz allmählich in die Höhe. Wir mussten ganz schön pusten und waren froh, dass wir nicht die Hitze der vergangenen Wanderungen erleben mussten. Jedoch die Anstrengung wurde nach Erreichung des ersten Plateaus belohnt mit einem grandiosen Blick auf verschiedene Ahrberge und die Ausläufer des Siebengebirges. Die weitere abwechslungsreiche Wanderung führte uns durch Felder, Blumenwiesen und Waldstücke.
Nach einer Trinkpause ging es erst mäßig, dann stetig ansteigend zur Burgruine Landskrone. Unsere wohlverdiente Mittagsrast verbrachten wir unterhalb der Ruine in einer Schutzhütte bzw. wahlweise auf Sitzbänken im Freien. Wir spürten schon, was es heißt, von 60 m auf 271 Höhenmeter zu steigen. Trotz aller Anstrengung stiegen Einige von der Gruppe die 70 Treppenstufen hoch bis zum Gipfelkreuz der geschichtsträchtigen, ehemaligen mittelalterlichen Höhenburg. Die Burg, erbaut 1206, zerstört im 16. Jahrhundert, thront auf einer gewaltigen Basaltkuppe. Ursprünglich soll es sich um eine keltische Thingstätte gehandelt haben. Zur Römerzeit war sie ein militärischer Stützpunkt zum Schutz für das Kastell des heutigen Remagens. Es bot sich von oben eine totale Rundumsicht auf das gesamte Ahrtal bis hin in die Eifel zum Ahremberg. Die drohenden Regenwolken sahen wir natürlich ebenso. In geringer Entfernung unterhalb der Landskrone lag an unserem Wanderweg die kleine Kapelle „Maria Hilf“. Ein wahres Kleinod, erbaut und urkundlich erwähnt 1212.
Beim Abstieg nach Heppingen erwischte uns dann doch ein tüchtiger Regenguss. Der ausgedörrte Waldboden saugte den Regen gleich auf, so dass wir die nachfolgende steile Passage in Richtung Heppingen ohne große Probleme meistern konnten. Es ging dann über ein Teilstück des Rotweinwanderweges, wo uns die prallen Trauben des Spätburgunders entgegen strahlten. Ein weiterer kurzer Abstieg führte direkt nach Bad Neuenahr/Ahrweiler. Unser mitwandernder Vorsitzender Dr. Christian Karaus bot uns zusätzlich eine kleine Ortsbegehung an. Fassungslosigkeit machte sich breit, als wir die immensen Schäden betrachteten, die die Flut angerichtet hatte. Die apokalyptischen Bilder, wie aus den Medien bekannt, gab es nicht mehr. Jedem war aber bewusst, dass die Infrastruktur fast zerstört ist. Es wird noch Jahre dauern, bis alles auf dem Standard von „vor der Flut“ ist. Die Schlusseinkehr fand in der Straußenwirtschaft Sonnenberg statt. Die Anspannung des Tages verschwand merklich bei leckerem Rebensaft und Speisen aus der Region. Pünktlich kam der Bus, der die Gruppe wieder nach Hürth transportierte. Während der Heimfahrt bedankten wir uns ganz herzlich für die schöne und gut organisierte Tour unserer Wanderführerin Inge. Mit großem Beifall registrierten wir die Bereitschaft, dass diese gewillt ist, im nächsten Jahr wieder eine Ahrwanderung zu leiten.
Karin Zander