- Mit dem HKV auf großer Hafenrundfahrt in Köln am 07. Juni 2024
Am Freitag, dem 07.06.2024 traf sich eine große Gruppe von 49 Personen an der Haltestelle Kiebitzweg, um gemeinsam nach Köln zu fahren und auf große Hafenrundfahrt zu gehen. Man hat schon einige Häfen kennengelernt und besichtigt, aber vielen war es bis dahin gar nicht klar, dass es dieses Angebot auch in Köln gibt. Am Anleger 10 unterhalb des Musical Doms gingen wir an Bord und los ging die 3-stündige Schiffstour.
Das Schiff war rappelvoll, was den kleinen Nachteil hatte, dass wir nicht alle bei dem schönen Wetter draußen sitzen konnten. Wir wurden von einer ausgezeichneten Stadt- /Schhiffsführerin begleitet und mit spannenden, interessanten Geschichten rund um Köln und die Kölner Häfen unterhalten, kölsche Anekdötchen fehlten auch nicht.Zunächst fuhren wir stromaufwärts in Richtung Rheinauhafen, dem neuen Wohn- und Gewerbegebiet, dass keine Hafenfunktion mehr besitzt und nur noch als Yachthafen genutzt wird. Wir erfuhren allerhand Interessantes über das vom bekannten Kölner Schokoladenfabrikant Hans Imhoff gegründete und 1993 eröffnete Schokoladenmuseum, dem Deutschen Sport- und Olympiamuseum, dass die Sportgeschichte von der Antike bis zur heutigen Zeit präsentiert und dem Flaggschiff der Stadt, den Kranhäusern. Hier kostet der Quadratmeter 15.000€ und ja, Poldi (Lukas Podolski) besitzt hier ein Penthousewohnung mit über 200 qm. Das mittlere Kranhaus wurde u.a. mit dem Architektenpreis ausgezeichnet. Zu allen Gebäuden wusste unsere Stadtführerin viel zu erzählen, das alles wiederzugeben, würde an dieser Stelle zu weit führen. Weiter ging es, nun stromabwärts, zur schäl Sick zum Deutzer Hafen mir historischer Drehbrücke. Vor knapp 10 Jahren wurde beschlossen, den Hafen zu einem Büro- und Wohnquartier umzugestalten, exklusiv (u.a. mit einem Schwimmbad mit Rheinwasser) aber auch mit gefördertem Wohnraum. Wie lange es dauern wird, kann man nicht sagen und das betonte unsere Stadtführerin an mehreren Orten während der Besichtigungsfahrt: „Mer weiß et nit so jenau“
Wir fuhren weiter zum Mülheimer Hafen und unter der Zoobrücke mit der für die Bundesgartenschau 1957 errichteten Seilbahn und passierten die Mülheimer Brücke, einer von Konrad Adenauer initiierten Hängebrücke, die die Mülheimer animieren sollte, sich in Köln eingemeinden zu lassen. Zuvor fuhren die „Müllemer Böötche“ zwischen Mülheim und der anderen Rheinseite hin und her. Der Plan von Konrad Adenauer zur Hängebrücke konnte er nur mit Unterstützung der politisch gegnerischen KPD durchsetzen. Die Mülheimer Hängebrücke war als erste Brücke in der patinagrünen Farbe gestrichen, dem sog. Konrad Adenauer Brückengrün. Alle Kölner Brücken sind in dieser Farbe gestrichen. Wir passierten die modernen und schönen Wohnanlagen in Mülheim direkt am Rhein, die gar nicht unserem Bild vom sonstigen Mülheim entspricht, wenn wir an Wiener Platz oder die Keupstraße denken. Der Mülheimer Hafen ist ein sog. Sicherheitshafen, hier liegt auch ein großes Hausboot, auf dem die sog. Bautaucher wohnen und arbeiten. Apropos Hausboot: auch das Hausboot der Kelly Family lag hier in den 90er Jahren und war das Ziel vieler Fans. Die WDR-Serie Die Anrheiner wurde in der Hafenstraße gedreht, eine eigene Kulissenstadt wurde hierfür errichtet, von der aber nichts mehr zu sehen ist. Wir wurden auf die, ebenfalls für die Bundesgartenschau, errichtete Fußgängerbrücke aufmerksam gemacht, die Katzenbuckel genannt wird, was man mit reichlich Phantasie auch erkennen konnte. Es existieren Pläne zum Hafenausbau, aber wie bereits mehrfach erwähnt: „man weiß et nit so jenau, wann et losjeht“ Wir fuhren weiter stromabwärts und wurden auf den Stammheimer Schlosspark aufmerksam gemacht, der eine Besichtigung lohnt. Dann erreichten wir den größten Kölner Hafen, den Niehler Hafen mit seinen vier Hafenbecken. Hier verbrachten wir eine längere Zeit, wir fuhren in alle numerisch bezeichneten Hafenbecken und wurden sehr ausführlich über die verschiedenen Umschlageplätze informiert.
Es sind viele Krananlagen im Einsatz sowie Anlagen für Flüssiggut und Trockenumschlagshallen. Man konnte sich beileibe nicht alles merken. Wir lernten die Grundmaße für Container (20- und 40-Fuß-Container) kennen, die ein einfaches und schnelles Verladen, Befördern, Lagern und Entladen von Gütern ermöglicht. Die Förderanlage für Container konnten wir im Betrieb sehen. Das Hafenbecken 4 dient u.a. als Parkbecken für die KD-Schiffe, aktuell lagen dort zwei Flusskreuzfahrtschiffe, die dieses Becken als Ausweichanlegestelle nutzen. Die Passagiere werden mit Shuttlebussen zu Landgängen in der Kölner Altstadt gebracht. Man vermisst hier aber den schönen auf die Kölner Altstadt gerichteten Panoramablick. Dann ging es zurück, stromaufwärts in Richtung Anleger 10. Wir passierten die Kölner Bastei, an deren Stelle sich früher die Hafeneinfahrt des Kölner Sicherheitshafens befand. Ende des 19. Jahrhunderts wurde eine hohe sog. Kaponniere errichtet, ein Festungsbau, auf dem in den 1920er Jahren ein Überbau im expressionistischen Stil aufgesetzt wurde. In der Bastei befand sich zeitweise ein Sternerestaurant, mittlerweile ist der Betrieb stillgelegt. Wir legten wieder an und der größte Teil unserer Gruppe kehrte noch im Gaffel am Dom ein, wo wir bei leckerem Essen und süffigen Kölsch die vielen Eindrücke verarbeiteten. Gegen 19 Uhr ging es mit der 18 zurück nach Hürth. Es war ein toller, sehr informativer Ausflug bei schönstem HKV-Wetter. Ein großes Dankeschön an Regina Görtz für die Idee und Organisation.
Text: Christiane Geritan
Fotos: Peter Schriefer