- vom 01.05. bis 05.05.2024
31 HKV Mitglieder ließen sich auf das Abenteuer ein, Belgien mit seinen bekannten Städten Leuven, Antwerpen, Brügge, Gent und Brüssel kennenzulernen. Ein anstrengendes Unternehmen, das durch viele schöne Eindrücke mit historischen Bauten und Plätzen, der Geschichte des Landes und der beeindruckenden Architektur belohnt werden sollte.
Fünf Städte in 5 Tagen zu besuchen ist eine Herausforderung; Kathedralen, Basiliken und Kirchen, Börsen, Rathäuser mit „Belfried“ (Rathausturm), Denkmäler auf großzügig angelegten Marktplätzen, die Geschichten erzählen, malerische Häuserfronten, an denen man sich nicht satt sehen kann und Grachten begeistern immer wieder aufs Neue.
Ebenso „schnucklige Lokale“, die nicht nur die bekannten belgischen Fritten und die zuckrigen Waffeln (Gouffre) anbieten; es ist vor allem die Vielfalt des Schokoladenangebotes. Was für Köstlichkeiten galt es zu probieren und für die Daheimgebliebenen mitzunehmen.
In vier Städten gab es jeweils einen Stadtrundgang mit ortskundigen Stadtführern. Alle versuchten, der Reisegruppe das Wesentliche aus der Geschichte der Städte, der Entstehung der Bauten, der Lebensqualität, der Vorstellung berühmter Künstler und Autoren sowie den wirtschaftlichen Erfolg zu erklären. Oft sind die Städte durch den Textilhandel, die Bierbrauerei und später auch durch die industrielle Entwicklung reich geworden.
Bei der ersten Pause auf der Hinfahrt durften wir das Studentenstädtchen „Leuven“ kennen lernen. Klein, aber fein! Besonders das Rathaus mit der Vielzahl der einzelnen Sandsteinfiguren – 236 Stück – an den Außenwänden zu sehen, erstaunte und man hätte stundenlang diese Einzigartigkeit betrachten können. Viele kleinere Lokale luden zum Verweilen ein. Das wurde auch gerne genutzt.
In Antwerpen stiegen wir im Hotel Lindner ab, sehr gut gewählt, da es zentral in der Nähe des Hauptbahnhofs liegt. Allein schon durch den Hauptbahnhof zu gehen ist ein Erlebnis. Der steinerne Bau glänzt durch seine wunderschöne Architektur im eklektischen Stil, von Louis Delacenserie um 1905 fertiggestellt. Von hier aus konnte vieles zu Fuß erreicht werden, auch die Lokale, in denen abends eingekehrt wurde.
Beide Restaurants, das „Elfde Gebod“ und „De Zeven Schaken“ boten sehr gutes Essen und das belgische Bier schmeckte erfrischend. Eine Stadtrundfahrt zeigte die ersten beindruckenden Bauten in Antwerpen, und der folgende gemeinsame Stadtrundgang diente der Orientierung. Antwerpen ist die Diamantenstadt in Europa, von daher ist der Besuch des Diva-Diamantmuseums ein unbedingtes Muss; hier wird die Entstehung von Diamanten anschaulich präsentiert und die Geschichte des Abbaus ausführlich nachgestellt. Prachtvoll sind die wunderbaren ausgestellten Schmuckstücke aus Diamanten; einfach faszinierend.
Antwerpen ist u.a. erlebte Vielfalt. Menschen unterschiedlichster Herkunft, Religionen und Sprachen schwirren in der Stadt umher; in der Verkehrsführung ist Antwerpen vorbildlich: breite Straßen gehören zur Hälfte den Fußgängern und Radfahrern; die Autos der Touristen, wenn nicht angemeldet, müssen „draußen“ bleiben und mit den großen Parkplätzen am Stadtrand vorlieb nehmen.
Der zweite Tag gehörte Brügge, einem Museumsdorf mit einem kleinen überschaubaren Stadtkern. Brügge erleben im Regen, mit Wind und Kälte war nicht wirklich prickelnd. Ein kurzer Stadtrundgang führte durch die bekannten Sehenswürdigkeiten mit einer anschließenden feuchten Grachtenfahrt. Leider tummeln sich „zu viele Touristen“ in Brügge, so dass von dem hübschen Kleinod wenig zu sehen war. Lecker schmeckte die warme „Schokomelk“, ein Kakaogetränk in einem der zahlreichen Schokoladen-Cafés zu bekommen, selbstverständlich mit dem köstlichen „Slagroom“.
Ein Rundgang durch Gent im Sonnenschein erfreute uns dann sehr. Eine großzügige, reiche Stadt mit jahrhundertealten Flüssen – der Schelde und der Leie – und Kanälen, Lebensadern der Stadt. Ein Beispiel von Einbettung moderner Architektur mit alten Häusern ist das Marriott Hotel zu nennen. Eine Außenfassade mit altem Backstein und innen ein Glaspalast in großzügiger Weite. Die einzelnen Zünfte der Handwerker zeigten sich sehr erfolgreich, was sich in den einzelnen historischen Bauten wiederfindet.
Auf der Rückfahrtsteuerte Herr Müller, unser Busfahrer, Brüssel an – leider ohne Erfolg. Straßensperrungen wegen eines Marathonlaufes in der Stadt erforderten von ihm höchste Flexibilität. Selbst das Atomium war nicht zu erreichen, alles war abgesperrt. Die Enttäuschung unter den Mitreisenden war entsprechend groß.
Daher wurde stattdessen in dem schon bekannten Städtchen „Leuven“ nochmals eine Rast eingelegt. Eine gute Alternative, da weitere bekannte Sehenswürdigkeiten oder Lokale aufgesucht werden konnten. Ein durchaus gelungener Abschluss der Bildungsreise. Diese hat bestimmt bei einigen Mitreisenden das Bild auf Belgien positiv erweitert. So schöne Städte mit ihrem wunderbaren Ambiente zu sehen war schon ein Ereignis, das sicher lange nachhalten wird.
Zu danken ist den Organisatoren dieser Bildungsreise für die Planung und Durchführung. Betreut wurden wir in hervorragender Weise von der stellvertretenden Geschäftsführerin Frau Regina Görtz und von Herrn Dr. Christian Karaus, dem Vorsitzenden des HKVs. Ebenso dem Busfahrer, Herrn Müller für die besonnene Fahrweise, sicher und stets das Wohl seiner Fahrgäste im Blick, auch kulinarisch!
Weitere ausführliche Informationen über die Geschichte, der Architektur und die Bedeutung der einzelnen historischen Bauten in den Städten Flanderns finden Sie einmal im Prospekt der Firma Laschke und im Internet „www.visitflanders.com“
Text: Gisela Kusenberg