Besuch der Brauerei Bitburger

Am 20.09.2022 haben 48 Mitglieder des HKV einen Bus gefüllt, um mit Roswitha Wilmer, die die Reise organisiert hat, in die Eifel zu fahren. Folgende attraktive Stationen der Reise hatte Roswitha Wilmer für uns vorgeplant:

  1. Besuch der evangelischen Erlöser-Kirche in Gerolstein einschließlich sachkundiger Führung
  2. Besuch der Erlebniswelt Bitburger
  3. Befriedung des leiblichen Wohls im „Brauerei-Ausschank zum Simonbräu“

Wir wurden in Gerolstein bereits vor der Kirche von einem freien Mitarbeiter der Touristik GmbH Gerolsteiner Land erwartet. Die Besichtigung der Kirche ist nur in Verbindung mit einer Führung möglich. Dies diene dem Schutz der wertvollen Innenausstattung.                                               

Bitburg 2022

Die evangelische Erlöser-Kirche in Gerolstein ist ein neoromanischer Bau, der auf Befehl und zu Ehren des Kaisers Wilhelm II errichtet wurde. Als die Kirche nach nur 2-jähriger Bauzeit am 15.10.1913 eingeweiht wurde, war Kaiser Wilhelm II persönlich anwesend. 

Bitburg 2022

Die evangelische Erlöserkirche im Gerolsteiner Ortsteil Sarresdorf wurde 1907 bis 1911 von dem Berliner Architekten Baurat Professor Franz Schwechten im neoromanischen Stil geplant und von 1911 bis 1913 erbaut. Vorbild waren ebenfalls Bauten in Venedig, Ravenna und Konstantinopel. Sie gilt als seltenes kunsthistorisches Dokument der ausgehenden deutschen Kaiserzeit.
„Der Grundriss stellt ein einfaches, romanisches Kreuz dar, mit kurzen Seitenarmen und dem mit runder Apsis versehenen Chorraum. Durch eine reich verzierte Bronzetür betritt man die Vorhalle der Kirche. Die Wände der Halle sind mit Marmor, die Gewölbe mit Mosaik geschmückt. Dort befinden sich auch Medaillon-Bilder vom Kaiser, von Prinz Friedrich Karl, Kaiser Wilhelm und Kaiserin Auguste Victoria. Im Chorraum besticht die lichte Gestalt des segnenden Heilands, wie er gen Himmel fährt. Zur Seite stehen ihm zwei Engel, Männer in hellen Kleidern, alles feinste Mosaikarbeit. Der Altar aus weißem Marmor hat einen Christuskopf, Mosaikarbeit nach dem Entwurf von Prof. Schaper. Das Besondere an diesem Bild, Christus sieht den Betrachter immer an, ob er links oder rechts vom Altar steht oder davor. Mit dunkelgrauem, Kerpener Marmor sind alle Wände bekleidet. Darüber wölben sich Rundbögen in Goldmosaik in reichem, ornamentalem Schmuck.“ (Zitat aus dem Artikel zum 75. Geburtstag der Erlöserkirche von Marianne Schönberg)

Bitburg 2022

Die gesamte malerische Gestaltung des Innenraums der Kirche ist mit 24 Millionen farbigen Glasmosaiksteinen ausgeführt. Ein großer Teil ist mit 24 karätigem Gold belegt. Zum Schutze des Goldes wurden diese Mosaiksteine mit einer dünnen Glasschicht überzogen. Die Glas-Mosaike wurden von der Berliner Firma Puhl & Wagner hergestellt.  In Berlin wurden die einzelnen Glassteine auf Papier (ca. DIN-A 4 groß) zu Teilmosaiken zusammengefügt und in der Kirche in nur 2 Monaten in den noch feuchten Gips auf die Wände aufgetragen.
Wer darüber hinaus mehr erfahren möchte, dem empfehle ich gerne: Artikel zum 75-jährigen Geburtstag der Erlöser-Kirche von Marianne Schönberg; Wikipedia-Artikel über die Firma Puhl & Wagner; Wikipedia-Artikel zu Erlöser-Kirche in Mirbach.

 Nach Abschluss der Führung in der Erlöser-Kirche in Gerolstein bestiegen wir wieder den Bus und fuhren weiter nach Bitburg. Hier bekamen wir eine Führung durch „Die Erlebniswelt Bitburger“ am Stammsitz der Bitburger Brauerei. Aus der ursprünglichen Idee, die Eifel mit Bier zu versorgen ist eine der bekanntesten deutschen Bierbrauereien geworden. Die Brauerei liefert ihre Erzeugnisse weit über die deutschen Grenzen hinaus. 

Bitburg 2022

Nach der Begrüßung durch die Führerin wurden wir aufgefordert den Werbespruch des Hauses zu  sprechen: „Bitte ein Bit“.  Daraufhin bekamen wir zur Einstimmung jeder ein Glas alkoholfreies  Bitburger Bier „0,0“ serviert.                                            
Während des Biergenusses machte die Führerin mit uns einen „Streifzug“ durch die Geschichte der Unternehmung. Ich muss gestehen, dass ich alles nicht so schnell aufnehmen konnte. Daher zitiere ich hiezu aus dem Internet:
„1817 errichtete der gelernte Braumeister Johann Peter Wallenborn eine Brauerei. Nach dessen Tod 1839 übernahm zunächst seine Witwe Anna Katharina die Hausbrauerei. Als ihre Tochter Elisabeth 1842 Ludwig Bertrand Simonheiratete, übernahm dieser fortan die Leitung der Brauerei und gründete im Stammhaus den Brauerei-Ausschank „Zum Simonbräu“.“ (zitiert aus Wikipedia zu „Bitburger Brauerei“)                 
Mittlerweile führen Stephan Fahrig, Dr. Stefan Schmitz und Jan Niewodniczanski das Familienunternehmen in der 7. Generation.
Um Bier herzustellen, ist neben Wasser, Hopfen und Malz auch Hefe erforderlich. 
Nach dem Gärverfahren, das durch die Auswahl der Hefe bestimmt wird, unterscheidet man unter- und obergärige Biere.
Die Art der Hefe beeinflusst entscheidend den Gärprozess und die Art des entstehenden Bieres. „Obergärige Hefen benötigen für die Umwandlung von Zucker zu Alkohol eine Temperatur zwischen 15 und 20 Grad. Dabei steigt die Hefe an die Oberfläche und kann später abgeschöpft werden.
Zu den obergärigen Bieren zählen beispielsweise Kölsch, Alt und Weißbier. 
In Bitburg wird untergäriges Bier gebraut. Die dabei verwendete Hefe braucht eine Temperatur zwischen 4 und 9 Grad. Nach der Gärung sinkt die Hefe auf den Boden des Gärkessels. 
Das Wasser, das einen maßgeblichen Einfluss auf Qualität und Geschmack des Bieres hat, kommt aus den Tiefen der Eifel – der sogenannten „Triasmulde“.
Beste Gerste wird nach der Ernte in den Mälzereien zu Bitburger Braumalz verarbeitet.  Wichtig ist ein moderater Eiweißgehalt, ein hoher Stärkeanteil und eine gute Keimfähigkeit.
Eine besondere Bedeutung kommt dem Hopfen zu, der mit seinen Bitterstoffen und ätherischen Ölen dem Bitburger Bier seinen unverwechselbaren Geschmack verleiht. 
Doch Hopfen ist nicht gleich Hopfen. So gibt es weltweit nur wenige Gegenden, in denen das grüne Gold gedeiht. Der Hopfenbauer Andreas Dick aus Holsthum bei Bitburg baut dort den berühmten Bitburger Siegelhopfen an. 
Der verwendete Natur-Hefe-Stamm, der für die Gärung des Bitburger Premium Pils verwendet wird heißt „Stamm 1000“ sei geschützt und darf somit ausschließlich nur für Bitburger eingesetzt werden.
Der Brauprozess erfolgt in mehreren Schritten.
In der Mälzerrei wird die Gerste gereinigt. Dann wird die Gerste in Keimkästen zum Keimen gebracht. Danach wird die keimende Gerste getrocknet. Beim Trocknen wird der Keimvorgang beendet. Diesen Vorgang nennt man Darren. Dabei entsteht das Malz. Der Mälzer entscheidet mit der gezielten Regulierung der Temperatur über Farbe und das Aroma des Malzes. Je höher die Temperatur, desto dunkler färbt sich das Malz. Färbung und Aroma bestimmen später Farbe und Geschmack des Bieres. 
Das Braumalz wird dann von den Keimlingen befreit entstaubt und poliert. Erst dann werde es in die Brauerei geliefert. 
Die nächsten Schritte sind schroten, maischen, läutern, würzen (Hopfenzugabe), kochen, klären und kühlen, filtern, lagern und abfüllen … und trinken.
Nach der modellhaften Präsentation der Abfüllung war die Führung beendet und wir wurden eingeladen, diverse Biersorten in der Bit-Lounge zu verkosten. 

Bitburg 2022

Das dritte Event auf dem Programm war die Einkehr in den „Brauereiausschank zum Simonbräu“ gleich nebenan. Hier haben wir auf eigene Rechnung individuell à la carte unser Essen gewählt. Für die Getränke standen uns noch drei Gutscheine zur Verfügung. Es hat zwar etwas länger gedauert, bis die Letzten ihr Essen bekamen, aber offenbar war alles frisch gekocht. Alle, mit denen ich sprach, waren mit der Qualität des Essens sehr zufrieden. Einige sagten etwas wehmütig: 

„ Ach, hätten wir doch ein Restaurant dieser Güte in Hürth“.

Gegen 16:00 Uhr stiegen wir wieder in den Bus und waren kurz nach 18:00 Uhr wieder in Hürth.

Text: Johannes Kania, Fotos: Peter Schriefer