Straßenbahnmuseum Thielenbruch

Besuch des Straßenbahnmuseums in Thielenbruch am 19.04.2023

 Nach einer gut einstündigen Anfahrt mit den Linien 18 und 3 erreichten wir ca. 30 km östlich von Hürth auf der „Schäl Sick Kölns“ unser Ziel in Thielenbruch, in einem 1906 erbauten Betriebsbahnhof der KVB. Thielenbruch ist ein Ortsteil von Köln-Dellbrück und auch bekannt für seinen herausragenden ökologischen Schutzgebietskomplex mit Kalksümpfen und Heidemooren.Aber nicht die Natur war heute das Ziel der 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, sondern unser Interesse galt der technischen Entwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs in Köln.

Straßenbahnmuseum

Das Museum liegt neben der Endhaltestelle in einer denkmalgeschützten Wagenhalle des Betriebshofs. Es wurde 1926 erbaut und seit 1997 werden der Öffentlichkeit auf einer Fläche von ca. 2.500 m² historische Schienenfahrzeuge präsentiert. Der erste Blick fällt auf einen Pferdewagen von 1884, der 1950 restauriert als Prunkstück die weiteren ca. 2 Dutzend Straßenbahnfahrzeuge ein wenig in den Schatten stellt. Die „Pädsbahnen“ fuhren seit 1877 und erfreuten sich großer Beliebtheit. 1902 wurden sie von der „Elektrischen“ abgelöst. Der technische Fortschritt der Personenbeförderung nahm nun seinen Lauf.  

 Geführt wurden wir von Herrn Heinz Wittmann vom Verein Historische Straßenbahn Köln e.V. Er erläuterte anhand der Ausstellungsstücke das ganze Spektrum der Straßenbahngeschichte Kölns, garniert mit Anekdoten aus dem Stadtleben. Unter anderem klärte er über die ausgestellten Modelle mit ihren Einsatzjahren auf, erläuterte die Vorteile des elektrischen Antriebs mit Gleichstrom und die Vor- und Nachteile von hochflurigen und niederflurigen Bahnsteigen. Er wies auf die Entwicklungen vom 2 Achser zum 8 Achser, vom Gelenkwagen zum Stadtbahnwagen und des schaffnerlosen Betriebs hin. Dabei vergaß er auch nicht, auf weitere Exponate in der Halle, wie Uniformen, Geldwechsler, Fahrpläne und historische Fotos hinzuweisen. Seine Erzählungen über das „Finchen“ (Linie F – Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn) und den letzten „Samba-Wagen“ (Partywagen) weckten bei den Besucherinnen und Besuchern schöne Erinnerungen. Insgesamt erhielten wir eine Fülle von Informationen zur Geschichte der Kölner Straßenbahn. 

Straßenbahnmuseum

Der Ausklang des Nachmittags fand im Restaurant Aubele statt. Es liegt auf dem Gelände des Betriebsbahnhofs direkt neben dem Museum. Geschafft von der Führung waren wir dankbar, dass wir zur Entspannung dort die gute schwäbisch-badische Küche im historischen Ambiente genießen konnten. Unser Dank für die gute Organisation galt einmal wieder Roswitha und Alois Wilmer.

 Text und Fotos: Peter Schriefer