Fragen zur Energieversorgung von Hürth

 Vortrag von Herrn Welsch, Vorstand der Stadtwerke Hürth sowie Herrn Glittenberg, Stadtwerke Marketing

Am 10. Mai fanden sich ca. 100 Interessierte zu einem Vortrag zur Energieversorgung der Stadt Hürth im Familienbüro Mittendrin zusammen. Nach der Begrüßung und Vorstellung von Herrn Welsch und Herrn Glittenberg durch unseren stellv. Vorsitzenden Otto Schaaf beschrieb Herr Welsch die momentane Situation der Fernwärme in Hürth. Dabei erläuterte er, dass Hürth über 270 Kilometer Fernwärmenetz verfügt und damit zu den TOP Anbietern in Deutschland gehört. Auch wurden die Vorteile der Fernwärme beschrieben: Versorgungssicherheit, keine Wartungskosten für den Kunden, preisgünstiger Anbieter, mittels Kraft-Wärme Kopplung eine umweltfreundliche Wärmeerzeugung.

Vortrag

Die Wärme wird hauptsächlich bei RWE in Knapsack (80%) erzeugt, der Rest kommt von der Fa. Orion in Kalscheuren. Des Weiteren beschrieb Herr Welsch, dass 10 von 12 Stadtteilen am Netz angeschlossen sind. Dabei ist festzuhalten, dass nicht alle Haushalte in den Stadtteilen einen Anschluss erhalten können. Es ist eine bestimmte Anzahl von Interessenten notwendig, um mit einem sukzessiven Ausbau zu starten. Auch wurde darauf hingewiesen, dass die Kosten in den letzten beiden Jahren explosiv gestiegen sind. So würde mittlerweile ein Anschluss Netz -> Haus zwischen 1000 – 1500 Euro/pro Meter kosten. Deshalb werden im Moment die Kunden bevorzugt, welche nah an einem Anschlusspunkt ihr Haus haben. Überlegungen seitens der Stadtwerke über Alternativen, gehen z.B. in Richtung kleines Heizkraftwerk mit Wasserstoff oder Geothermie. Da der Vertrag zur Lieferung der Prozesswärme bis 2030 von RWE garantiert ist, wird auch über Alternativen nachgedacht. Hier wurde klargestellt, dass dieses nun sehr dringend behandelt und eine Entscheidung bis zum Ende dieses Jahres herbeigeführt werden sollte. Ansonsten läuft die Zeit weg. Es ist eine Herausforderung, stabile Preise nach dem Ausstieg aus der Kohle zu garantieren.

Zum Thema Strom wurde seitens der Herren Welsch und Glittenberg für „Hürth Strom“ geworben. Dieser wird mit Wasserkraft in Norwegen erzeugt, die Erlöse bleiben in der Stadt Hürth und wäre 10% preiswerter als der Grundversorger. Solarenergie soll nun endlich bei den städtischen Gebäuden auf die Dächer gesetzt werden. Auch ist ein Solarpark in Hürth in der Planung. 

In der anschließenden Diskussion wurde viel über den Angebotsprozess gesprochen. Mehrere Teilnehmer bemängelten die sehr lange Zeit bis zum Erhalt des Angebotes, andere über nicht erhaltene Hilfestellung. Wieder andere bekamen kein Angebot oder wurden abgewiesen ohne tiefere Erläuterung. All diese Kritikpunkte wurden von den Herren aufgenommen und sie versprachen, sich persönlich darum zu kümmern. Sie teilten auch mit, dass neue Mitarbeiter für genau diese Bereiche eingestellt wurden und hoffen, dass es zukünftig besser geht.

Zum Ende des Jahres stellte Herr Welsch in Aussicht, über die bis dahin hoffentlich beschlossenen Alternativen zu berichten.Damit endete ein interessanter Abend mit noch vielen offenen Fragen.                               

Text: Axel Huben  Foto: Otto Schaaf