Forschungszentrum Jülich

Besuch des Forschungszentrums in Jülich am 24.05.2023

Am Dienstag, den 24.05. startete eine Gruppe von 34 gut gelaunten und interessierten HKV- Mitgliedern zur Fahrt zum Forschungszentrum nach Jülich.

 Herr Dr. Karaus begrüßte unsere Gruppe im Bus und erzählte zunächst etwas über die Geschichte des Forschungszentrums, das bereits seit 1957 existiert und einen Wandlungsprozess vollzog und immer weitere Forschungsbereiche hinzugewann, wie z. B. heute die Quantentechnologie. Einzelne Wissenschaftler erhielten inzwischen zahlreiche Auszeichnungen. Als Höhepunkt wäre hier der Nobelpreis für Physik an Prof. Peter Grünberg im Jahr 2007 zu nennen. Herr Dr. Karaus erläuterte dann kurz das Besuchsprogramm und den Ablauf des Mittagessens im Seekasino. 

Im Forschungszentrum angekommen, wurden wir von einem sehr humorvollen Herrn Bierschenk, zuständig für Kommunikation, begrüßt, der im Hörsaal gemeinsam mit der Doktorandin Frau Ortel einen ausführlichen Diavortrag über die Entwicklung des Forschungszentrums hielt. Hier möchte ich nur einige spannende Fakten nennen, die mich selbst am meisten überrascht haben.

 Die Kernforschungsanlage wurde in den 50iger Jahren in einem Waldstück des Hambacher Forstes gegründet, erlebte in den 60iger und 70iger Jahren ein goldenes Zeitalter und betreibt seit 40 Jahren keine nukleare Forschung mehr.  

Heute gibt es hier 80 Institute mit über 7000 Mitarbeitern, die international zusammengesetzt sind und miteinander kooperieren. Aktuelle Forschungszweige sind z. B. die Medizin- Pflanzen-, und Werkstoffforschung. Es handelt sich immer um Grundlagenforschung mit einem starken Bezug zu aktuellen Anforderungen unserer Gesellschaft. Auf dem Gelände befindet sich ebenso das Institut für nukleare Entsorgungsforschung. Die drei Hauptforschungsthemen des Zentrums sind Information (der Supercomputer hier ist z. Zt. der schnellste Rechner Europas), Energie und nachhaltige Bioökonomie. Die Forschungsgelder kommen überwiegend vom Bund und Land, aus EU-Mitteln und der Industrie.

Anschließend begaben wir uns auf eine Busrundfahrt über das Gelände vorbei am Peter Grünberg Institut, an stillgelegten Atomreaktoren, heiße Zellen, bereits zurückgebautem Gelände auf dem Hasen herumhoppeln, der Feuerwache, die ständig im Einsatz ist, der Sammelstelle für schwachradioaktive Abfälle, an Gebäuden für Fusionsforschung, am Wetterturm mit Messgerät für Erdbeben und, und, und …

Danach war zumindest ich reif für die Mittagspause im sogenannten Seekasino. Ich fühlte mich wie früher in der Mensa, aber der Capuccino hier schmeckte viel besser.

Am frühen Nachmittag wurde es speziell, denn wir hörten einen Supervortrag des Doktoranden, Herrn Justus Keller, über Quantencomputing, bzw. Quantentechnologien. Hier nehme ich mit, dass die Welt Quantencomputer braucht um rechenintensive Problemstellungen z.B. im Bereich Medizin und Klimaforschung zu lösen. Wir haben uns den Quantencomputer angesehen und ich war erstaunt über den unspektakulären Werkstattcharakter des Raumes.

Der letzte Vortrag des Tages fand im Freien statt, vor der sogenannten Saphirkammer. Diese ist eine atmosphärische Simulationskammer in der unsere Troposphäre erforscht wird. Es werden z. B. experimentelle Untersuchungen von Schadstoffen unternommen, um so letztlich den Klimawandel besser zu verstehen.

Und gerade als der Input an Informationen drohte zu viel zu werden, endete auch dieser Vortrag und es ging wieder zurück nach Hürth.

Im Namen aller möchte ich mich noch einmal bei Herrn Dr. Karaus bedanken, zum einen für die sehr gute Organisation und zum anderen für dieses spannende Ausflugsziel, bei dem auch nicht sehr physikaffine Menschen wie ich viel mitnehmen konnten.

Text: Ingrid Duchatsch, Foto: Hajo Berkle