Biografie von Max Ernst

  • 15.02.2023 Bericht „Literaturabend zur Biografie von Max Ernst“ mit Frau Dr. Inge Karaus

Circa 30 Mitglieder des Heimat- und Kulturvereins folgten der Einladung zum Literaturabend in den Löhrerhof in Alt Hürth. Sie hatten Lust sich dem Leben und Schaffen des Künstlers Max Ernst zu nähern. 

Max Ernst

Das Buch von Markus Orth über Max Ernst mit dem Titel „Sechs Frauen, sechs Lieben, ein Jahrhundert“ wurde sehr unterhaltsam mit Hilfe von Bildern (Beamervortrag) und einzelner Textstellen von Frau Dr. Inge Karaus und Gaby Uhle, einer Freundin, vorgestellt. 
Die literarische Reise begann mit dem Start seiner künstlerischen Ausbildung in dem von strengem Katholizismus geprägten Elternhaus, weiter zu seinem ausgedehntem Liebesleben, seiner künstlerischen Entwicklung über den Dadaismus zum Surrealismus. Der Vortrag umfasste eine geschichtliche Zeitspanne – von der Weimarer Republik, durch die Schrecken der NS Zeit und der sich anschließenden Nachkriegszeit.
Aus der ersten frühen Ehe flüchtete Max Ernst, traf sich mit Freunden in Paris, suchte nach seiner Identität und entwickelte seinen eigenen Stil der Malerei. Als attraktiver Mann hatte er zahlreiche Liebesbeziehungen zu wohlhabenden Frauen, die zum Teil ebenfalls künstlerisch tätig waren.
Diese Liebesbeziehungen trugen ihn durch ein freies Leben voller wechselnder Erfahrungen, Höhen und Tiefen und kreativem Schaffen. So lebte er z.B. in Paris, im Exil in London, später in den USA. Er hatte zahlreiche Kontakte zu berühmten Künstlern, so z.B. zu Hans Arp, Picasso, und einen intensiveren zu Salvatore Dali und dessen spätere Frau Gala. Sie formten ihn zu dem Maler und Bildhauer, so wie er heute bekannt ist.

Max Ernst


In seiner letzten Ehe mit Dorothea Tanning fand er, nach einem umschweifigen Leben, schließlich die Ruhe, die er wohl lange gesucht hatte.
Frau Dr. Karaus und Frau Uhle verstanden es auf sehr unterhaltsame Art und Weise, dem Publikum das Leben von Max Ernst näher zu bringen. Sie rezitierten einzelne Textstellen aus dem Buch, schlüpften in unterschiedliche Rollen der Frauen oder Max Ernst selbst und stellten diese Personen gekonnt authentisch dar. 
So gewannen die Zuhörer/innen eine Vorstellung davon, wie z.B. Luise, seine erste Ehefrau oder Leonora, eine Freundin in London, über Max dachten oder konnten die Gedanken von Max Ernst sehr anschaulich nachvollziehen.

Max Ernst


Die umfangreiche Vorbereitung lag unter anderem darin aus dem 600 seitigem Buch von Markus Orth Informationen heraus zu suchen, die den Zuhörern/ den Zuhörerinnen eine Vorstellung vermitteln konnten, was den Menschen „Max Ernst“ ausmachte, sein Leben prägte und seine künstlerische Entwicklung in der Kunst hervorhob. 
Über diese Kunst werden interessierte Zuhörer/innen sicher beim anstehenden Besuch des Max Ernst Museums in Brühl mehr erfahren.
Zu danken ist Frau Dr. Karaus und Frau Uhle, die mit großer Begeisterung den Abend zu einem besonderen Erlebnis haben werden lassen. Großen Eindruck hinterließ die darstellerische Leistung beider Vorleserinnen. Sie spielten mit ihren Stimmen und unterstrichen ihren Vortrag mit entsprechender Gestik. Es schien ihnen sichtlich selbst viel Spaß gemacht zu haben. 

Ein gelungener Literaturabend in der wunderbaren Atmosphäre des Löhrerhofes. 

Text: Gisela Kusenberg, Fotos: Alois Wilmer / Paul Jungmann