Das Angebot zur Führung in St. Severin hatte so viel Anklang gefunden, dass zwei Führungstermine angeboten wurden. Roswitha Wilke begleitete die erste Gruppe am 16.03. und Manfred Germund übernahm die zweite Gruppe, so dass insgesamt 40 Personen die Möglichkeit hatten, die frisch restaurierte Kirche St. Severin in Köln zu besichtigen.
Aus erster Hand erhielten wir die Informationen über die zweieinhalb Jahre dauernde Restaurierung von Dr. Joachim Oepen, da er als Mitglied des Kirchenvorstands als „Bauherr“ an der Organisation der Restaurierung beteiligt war. Wie ein teilnehmendes Mitglied des HKV treffend bemerkte, wirkte die Kirche nun nach der Sanierung viel heller und freundlicher als zuvor. Das lag sicherlich auch daran, dass der Naturstein auf Wänden und Säulen von dem dunklen Putz befreit wurde und ein ausgeklügeltes Lichtkonzept die Basilika in neuem Glanz erstrahlen ließ. Auch die Kapitelle der Säulen erhielten nach einem wohldurchdachten Farbplan einen neuen Anstrich.
Die Basilika St. Severin gehört zu den zwölf großen romanischen Kirchen in Köln. Sie ist eine ehemalige Stiftskirche. Einige der Stifter, die eine Wandtafel für die Kirche gespendet hatten, wurden in den 20 Tafeln der Severinus-Legende im Hochchor verewigt. Dort befinden sich auch der Severinusschrein hinter dem Hochaltar in seinem frisch restaurierten Schreingehäuse sowie ein Schatzschrank mit weiteren Reliquien. Links und rechts des Hochchors befindet sich das älteste noch im Originalzustand erhaltene Chorgestühl Kölns. Zu unserer Freude durften wir das Chorgestühl „besitzen“. Das traf aber auf das romanische Fußbodenmosaik (Originalzustand) nicht zu. Es wurde vor dem Betreten geschützt.
Als im Jahre 1999 der Severinusschrein geöffnet wurde, fand man drei große Stoffbahnen aus Seide, vermutlich byzantinischer Herkunft, mit denen der Holzkasten, in dem sich die Reliquien des Heiligen Severin befanden, von innen ausgekleidet war. Die Tücher haben wir im Sakrarium, Teil der Südkrypta, in ihrer ganzen Pracht bewundern können. Auch haben wir die umfangreichen Ausgrabungen unter St. Severin bestaunen können.
In dem zweistündigen Rundgang haben wir viele interessante Informationen erhalten und Eindrücke gewonnen, über die wir uns im Anschluss im „Alten Brauhaus“ noch ausgiebig bei einem leckeren Kölsch unterhalten konnten.
Text: Roswitha Wilke
Fotos: Johannes Berkle