Besichtigung des Post-Towers in Bonn

 

Auf Initiative von Gisela Möltgen besichtigten am 22. Mai 2018  24 Personen den Post-Tower in Bonn.

Nach einer Fahrt durch das Vorgebirge wurden wir nach einer Ausweiskontrolle und Aushändigung der Besucherausweise mit drei Filmen über die Deutsche Post im Allgemeinen und das Bauwerk im Speziellen auf die spätere Führung eingestimmt.

POSTTOWER BONN Das von dem Architekten Helmut Jahn entworfene Gebäude hat von weitem gesehen eine elliptische Form von 41 m Breite und 82 m Länge und besteht scheinbar nur aus Glas und Stahl. In Wirklichkeit ist das Gebäude in der Längsachse geteilt und die beiden Halb-Ellipsen stehen  durch einen Zwischenraum von 7,20 m voneinander getrennt. Die beiden spiegelbildlich angeordneten Halb-Ellipsen werden durch s. g. Andreaskreuze miteinander verbunden und können sich so, insbesondere bei Erdbeben und Sturm, mehr Stabilität geben. Die beiden Gebäude sind oberirdisch durch insgesamt 4 Skygärten, (begehbare Plattformen) miteinander verbunden.

POSTTOWER BONN

 

 

Der Erdbebensicherheit und Flutgefahr wurde aber auch noch auf andere Weise bei Planung und Ausführung Rechnung getragen.

Das Gebäude hat eine Höhe von 162,50 m und überragt somit den Kölner Dom mit seinen 157,38 m um mehr als 5 m. Zwölf innen liegende Hochgeschwindigkeitsaufzüge bringen die Mitarbeiter und Besucher auf die 40 Etagen.

Das nunmehr fast 16 Jahre alte Gebäude wurde in nur 2 Jahren (2000-2002) errichtet und bietet ca. 2.000 der in Bonn arbeitenden 8.000 und weltweit 510.000 Mitarbeitern der Deutschen Post DHL Group Platz.

Bei der Planung des Gebäudes legte der Architekt sehr großen Wert auf Lichtdurchlässigkeit und Energieeffizienz. So verbraucht das Hochhaus zu vergleichbaren Gebäuden ca. 30% weniger Energie. Dies wird insbesondere dadurch erzielt, dass die Außenhaut aus zwei, ca. 1,50 m voneinander getrennten Glasscheiben besteht. Der um das Haus stetig wehende Wind drückt durch steuerbare Lüftungsklappen Frischluft zwischen die beiden Glashüllen. Der Luftaustausch erfolgt danach durch kleine Belüftungsklappen in der doppelwandigen Außenfassade. Die Kühlung der Räume erfolgt durch Rohrschlangen im Betonboden, die von Rheinwasser durchflossen werden. So kann auf aufwändige Klimaanlagen und entsprechende Luftkanäle verzichtet werden.

Auf künstliche Beleuchtung in den Büroräumen kann ebenfalls weitestgehend verzichtet werden, da durch die Zweiteilung des Gebäudes auch Licht ins Innere fällt. Beim Dunkelwerden wird die Beleuchtung optimal gesteuert. Auch die freiwerdende Energie beim Abbremsen der Aufzüge wird nutzbringend verwandt.

Auf störende Windgeräusche für die Bevölkerung wurde durch entsprechende Positionierung des Gebäudes  genau so geachtet wie auf die jährlichen Zugvögelschwärme, die durch entsprechende Vorhänge vom Gebäude ferngehalten werden.

Die anschließende Führung durch das Gebäude, bis hin zum Sykgarten auf der 30. Etage, veranschaulichte noch einmal die Beiträge aus den Filmen. Von dem für uns maximal zugänglichen Skygarten in der 30. Etage  hatte man einen herrlichen Blick auf die Stadt Bonn, das Siebengebirge und mit sehr gutem Willen, im Dunst, auf den Kölner Dom.

Der Abschluss des Tages fand in gemeinsamer Runde im Brauhaus Bönnsch, in der Innenstadt von Bonn, statt.

Text und Fotos: Hans Maagh