Archiv der Stadt Köln

07. Februar 2023  –  Führung durch das neue Archiv der Stadt Köln

Die Sonne strahlte erstmals in diesem Jahr und 24 wohlgelaunte Mitgliederinnen und Mitglieder freuten sich auf einen informativen Nachmittag im neuen Archiv der Stadt Köln. Das Programm sollte einerseits eine Fortsetzung des Besuchs im Januar des vorigen Jahres sein, andererseits sollten Erstbesucher einen Eindruck über den Neubau erhalten. 

Begrüßt und geführt wurden wir wieder von Herrn Dr. Max Plassmann, der zu Beginn die Baugeschichte und die Nutzung des Gebäudes erläuterte. Das Gebäude ist besonders energieeffizient und technisch innovativ. Es besitzt neun verschiedene Klimazonen, die auf die empfindlichen Archivalien abgestimmt sind. Zur effizienten Nutzung der Energie ist ein Wasserspeicher mit 400.000 Litern im Erdreich verbaut worden. Für weitere Informationen zur Geschichte des Archivs verweise ich auf meinen Erstbericht in unseren Mitteilungen vom März 2022. Eine Wiederholung würde das Platzangebot für die jetzige Mitteilung sprengen. 

  Im Restaurierungs- und Digitalisierungszentrum zeigte uns Herr Dr. Plassmann, wie mühevoll die aus den Trümmern des Vorgängerbaus geretteten Archivalien entstaubt und mit modernstem Gerät digitalisiert werden. Eine Arbeit, die wohl 30 Jahre andauern wird. Dann erläuterte er in einem Schauraum Ausstellungstücke aus verschiedenen Jahrhunderten, z. B. eine Pergamenturkunde mit gewachstem Reitersiegel des österreichischen Erzherzogs Rudolf IV aus dem 14. Jhdt., aber auch eine Sterbeurkunde eines Kölners aus den 1930-igern Jahren. Besonders für uns zeigte er noch genähte und geklebte Archivalien mit Hürther Bezug, eine Akte, die die Auseinandersetzungen der Stadt Köln und der Gemeinde Hürth über die Bachverläufe dokumentiert, eine noch gut erhaltene Akte mit Hürther Prozessprotokollen und einiges mehr.  

Herr Dr. Plassmann verstand es, fachkundig und mit launigen Worten Zuhörerinnen und Zuhörer in seinen Bann zu ziehen. Gemütlich endete der Nachmittag im Cafe Osterspey. Wir danken Roswitha und Alois Wilmer für ihre gute Organisation.  

Text: Peter Schriefer