18.09. Bericht zur Tagesfahrt in die Eifel
Pünktlich um 7:30 starteten 36 Teilnehmer am Mi, 18. Sept. zur Entdeckung einiger noch unentdeckter Schätze der Eifel.
Bereits um 8:45 Uhr landeten wir bei dem ersten „Eifelschatz“. Es handelt sich um einen der vielen Bodenschätze der Eifel, der von der Gerolsteiner Brunnen GmbH & Co. KG seit 1888 gefördert / gehoben, veredelt und in alle Welt verkauft wird. Dort sahen wir zunächst zwei Filme über die Firma und ihr Produkt und betrachteten anschließend von der Galerie die Produktion, die sehr hoch automatisiert ist.
Gerolsteiner Mineralwasser ist Teil des natürlichen Wasserkreislaufs und stammt aus einer Tiefe bis zu 250 Meter. Es dauert 50 bis 100 Jahre, bis es gefördert wird. Gerolsteiner Sprudel und Medium enthalten je 2.500 mg Mineralstoffe pro Liter, das entspricht 1/3 des Tagesbedarfs an Calcium und 1/4 des Tagesbedarfs an Magnesium.
Eine halbe Stunde früher als erwartet landeten wir bei dem zweiten „Schatz“ dem Eifelgold in der evangelischen Erlöserkirche. Die Kirche wurde vom evangel. Kirchenbauverein, Berlin finanziert, der sie dem deutschen Kaiser Wilhelm II. dann schenkte. Ein weiterer nicht unwesentlicher Teil der Gelder stammte aus dem Privatvermögen des Kaisers selbst. Die Ausstattung der Kirche ist mit großflächigen Goldmosaiken, Rundbögen und einer dominierenden Kuppel aufwändig ausgestattet. 24 Millionen Mosaiksteine, die den Innenraum der Kirche je nach Lichteinfall spektakulär zum Leuchten bringen, zeugen von Reichtum und Macht des letzten deutschen Kaisers. Am 25. Mai 1911 erfolgte die Grundsteinlegung der Erlöserkirche, auf direkten Befehl Wilhelms II, mitten ins Herz der kathol. Eifel. Nach knapp zweijähriger Bauzeit ließ es sich eben jener Kaiser kurz vor Ende seiner Regentschaft nicht nehmen, den kostspieligen Prachtbau höchstpersönlich am 15.10.1913 einzuweihen. Die Erlöserkirche gilt als seltenes kunsthistorisches Dokument der ausgehenden deutschen Kaiserzeit und wird als politisches Denkmal angesehen. Beeindruckend ist auch das zweiflügelige Eingangsportal umrahmt von Rundbögen mit außergewöhnlicher Vielfalt an Ornamenten.
Bei den Ausschachtungsarbeiten für den Bau der Erlöserkirche entdeckte man die Fundamente einer römischen Villa Rustica. Die „Villa Sarabodis“, direkt neben der Kirche, überraschte uns mit ihren römischen Grundmauern, einer teilweise rekonstruierten Hypokaustenheizung (Warmluftheizung mit niedriger Temperatur) und weiteren Fundstücken. In der Mittagspause im Forsthaus Kasselburg erfreuten wir uns während des Essens am farbigen Spiel der Musikalischen Wasserorgel. Einige Teilnehmer hatten offensichtlich noch keine in Aktion gesehen und waren entsprechend begeistert.
Dann erlebten wir innerhalb der Kasselburg eine imposante und abwechslungsreiche Flugvorführung von Greifvögeln. Mit dabei waren Adler, Bussarde, Falken, Milane, versch. Geier und auch Eulen. Wir erfuhren durch die Falkner, die die Tiere betreuen und trainieren, sehr viel Interessantes und zum Teil Neues über das Leben der einzelnen Arten.
Ein weiteres hoch interessantes Erlebnis war die Fütterung der Timberwölfe mit zu erleben. Von dem Futtermeister erfuhren wir, dass der Timberwolf in den Wäldern der nördlichen USA und in Kanada weit beheimatet ist. Die Rangordnung innerhalb des Rudels besteht aus Alpha- und Betatieren sowie den rangniederen Tieren. Geleitet wird das Rudel von den Alphatieren, denen es vorbehalten ist, sich zu paaren. Unter den Männchen und den Weibchen gibt es jeweils eine eigene Rangordnung, die durch Rangkämpfe bestimmt wird. Innerhalb eines Rudels gehen alle erwachsenen Tiere gemeinsam auf die Jagd. Wölfe können ein Alter von zwanzig Jahren erreichen.
Bei der anschließenden Burgführung in der Kasselburg erfuhren wir unter anderem, dass sie bereits im 12 Jhdt. erbaut wurde. Das Wahrzeichen der Kasselburg ist ihr 37 Meter hoher, als Doppelturm ausgeführter Tor- und Wohnturm, dessen Ursprünge nicht genau geklärt sind. Die Burganlage enthält auch die Käfige der Greifvögel, die wir bereits vorher bei der Flugschau erlebten und denen wir jetzt sehr nahekamen.
Damit endete ein sehr abwechslungsreicher und sonniger Tag, der die „Entdecker“ mit viel neuem Wissen um 18:30 in den Feierabend entließ.
Text: Eddi Ludwig
Fotos:Johannes Berkle