Bericht zum Tag des offenen Denkmals
am 10. September 2017
Dieses Jahr stand die Veranstaltung „Tag des offenen Denkmals“ unter dem Motto „Macht und Pracht“. Da lag es nahe Besuche bei Bauwerken wie die Burg Kendenich, die Burg Efferen und die Burg Hermülheim anzubieten. Aus diesem Anlass hatte die gerade frisch ins Amt gekommene Frau Bankert der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Hürth Interessierte zu einer Radtour eingeladen. Zur Seite standen ihr einmal Manfred Germund vom HKV, und ebenfalls Eric Barthlemy und Micheal Cöln vom Stadtarchiv.
Besonders viel Interesse wurde der Burg Kendenich entgegengebracht: Bis zu 50 Neugierige hatten sich dafür eingefunden. Gekonnt führte Herr Germund in das Thema Macht und Pracht ein und versetzte die Gruppe anschaulich in die Zeit seiner Nutzung als barocken Repräsentationsbau. Durch die Bereitstellung von ausführlichem Bildmaterial seitens des Archivs konnte man sich ein Vorstellung machen von den verschiedenen Bauabschnitten und Besitzer. Als Besucher freute man sich sehr diesen selten gewährten Einblick auch in den Innenhof zu bekommen und konnte sich so einen wunderbaren Eindruck von der ganzen geschichtsträchtigen Anlage gewinnen.
Danach ging es dann per Fahrrad zur Burg nach Efferen. Hier wurde die Gruppe durch Herrn Barthelemy auf die Besonderheiten des mittelalterlichen Wehrturms aufmerksam gemacht und es wurde klargestellt, dass man es hier eher mit einem bewehrten Gutshof zu tun hat als mit einer Burg im klassischen Sinne. Auch hier war der jetzige Besitzer Herr Schmidt freundlicherweise bereit den Besuchern einen Blick in den Innenhof gewähren. Zum Schluss wurden von der Bachstr. aus, die Fassade des Herrenhauses und die Reste des kleineren Eckturms in Augenschein genommen.
Zum Schluss fuhren alle übriggeblieben Besucher, bestimmt noch 30 an der Zahl, in den Burgpark zum ebenfalls übriggeblieben Torbogen der Burg Hermülheim. Hier erfuhren die Besucher von Herrn Cöln vieles über den Aufstieg als Burg des Deutschen Ordens, der allein dem Kaiser verpflichtet war. Sie hatte optisch vieles gemeinsam mit der Burg Kendinich. Trotz Zerstörungen u.a. während dem 30-jährigen Krieg und der Franzosenzeit wurde sie immer wieder aufgebaut. Schließlich sorgte ein Treffer im 2. Weltkrieg für ihren endgültigen Niedergang. Die Gebäude verfielen, und am Ende entschied die Stadt sie der Feuerwehr für eine Übung zur Verfügung zu stellen, um die Burg schließlich komplett abzureißen. Allgemeines Bedauern machte unter den Zuhörern die Runde, worauf Herr Cöln auf das noch reichlich vorhandene Bildmaterial aufmerksam machte, das im Archiv eingesehen werden kann.
Alles in Allem war die Tour eine „runde Sache“, die sogar für Kenner viele neue Erkenntnisse und Einsichten bot.
Karin Johnson