Botanischer Garten Köln (FLORA)

Besuch des Botanischen Gartens Köln (FLORA) am 20.01.2016

Nach der Begrüßung erzählte der Führer, Herr Schönenberg, uns zunächst etwas über die Entstehungsgeschichte des Botan. Garten, der ehemals als Teil der Kölner Universität in Dom-Nähe lag und 1862 dem geplanten Central-Bahnhof (heute Hauptbahnhof) weichen musste.

Bereits 1863 gründeten wohlhabende reiche Kölner Bürger eine Aktien-Gesellschaft zur Anlage eines Botanischen Zier- und Lustgartens, der damals nur dem gehobenen Bürgertum zum Lustwandeln vorbehalten war. Der Gesamtentwurf stammt von dem Preußisch Königlichen Generalgartendirektor Peter Joseph Lenné. Weiter erfuhren wir, dass das nach französischem Barock gestaltete „Entree“ (die Beet-Anlage zwischen Eingang und dem Veranstaltungsgebäude) jährlich zweimal bepflanzt wird und somit, bedingt durch die jahreszeitlich noch in der Erde verharrenden, bereits keimenden Pflanzen, drei Pflanzbilder ergeben. Auf dem Weg zu den Tropenhäusern wurden wir auch über sonstige keimende Winter- bzw. Frühjahrsblüher sowie über die seit 2008 im Park vorhandene erste Palmenallee Deutschlands informiert. Vor den Tropenhäusern sprach Herr Schönenberg kurz über das Naturschutzdenkmal, die dort stehende Libanonzeder, von extremer Größe.

Das erste Tropenhaus beheimatet etliche Pflanzen des tropischen Regenwaldes. Dort sind neben den Kaffeepflanzen (Arabica + Robusta Kaffee) auch die Vanille, die als Königin der Gewürze bezeichnet wird und zu den Orchideenarten zählt, zu sehen. Ebenso Bromelien, die nicht nur die Ananasfrüchte hervorbringen, sondern auch Heimat verschiedener Baumfrösche sind, die in den Trichtern der Pflanze ihren Laich ablegen. Eine weitere interessante Entdeckung war die Stachel-Annona, die Ihre bis 2,5 kg schweren Früchte direkt am Stamm trägt.

Höhepunkt der Führung war gewiss der Kakaobaum, dessen Früchte in der Flora häufig von Besuchern verbotenerweise geerntet werden. Wir wurden hier nicht nur über den Reife- und Verarbeitungsprozess bis zum Endprodukt gründlich und verständlich informiert, sondern die Anwesenden erlebten dank mitgebrachter Exponate unseres Führers eine Live-Verkostung einiger Kakaobohnen, die ansonsten in diesem Reifestadium zur Weiterverarbeitung in den Handel gelangen. Die „Tester“ waren vom Aroma und Geschmack sehr angenehm überrascht.

Eine weitere bemerkenswerte Erfahrung war, dass der Bambus den Gräsern gehört und zu welchen enormen Ausmaßen er wachsen kann.

Im zweiten Tropenhaus werden die Sukkulenten (wassersammelnde Pflanzen) gezeigt, die vorwiegend in Wüsten vorkommen. Zu den bekanntesten gehören Agaven, Kakteen, Aloen, Orchideen und viele andere.

Angesichts der enormen Artenvielfalt und der beachtlichen Zahl von Exponaten, sowie den vielen Fragen der Teilnehmer wurde die Führung ca. 35 Minuten, kostenlos, überzogen. Die daraus resultierende Wissenszunahme hat sicherlich mit dazu beigetragen, dass die Teilnehmer sich mehrheitlich begeistert über dieses Event geäußert und zufrieden die Heimreise angetreten haben.

Text: Eddi Ludwig