Bischofsstadt Limburg/Lahn
Nach Xanten, Mondo Verde (NL), Mendig/Remagen, Kulturhauptstadt Ruhrgebiet, Trier, Aachen, und Wuppertal führte uns die diesjährige 8. KulTour am Samstag, dem 23.08.2014 nach Limburg/Lahn.
Pünktlich um 8:00 Uhr starteten 107 Teilnehmer mit 2 Bussen und bei leichtem Regen zu unserem ersten Ziel, nach Höhr-Grenzhausen im Kannebäcker-Ländchen. Auf der Fahrt über die A 3 besserte sich das Wetter zusehends. Höhr-Grenzhausen liegt im Westerwaldkreis und ist mit seinen ca. 10.000 Einwohnern ein Mittelpunkt der keramischen Industrie. Bereits bei der Einfahrt in die Stadt begrüßten uns keramische Erzeugnisse, die auf einer Mauer postiert waren. In der an das keramische Museum angrenzenden Cafeteria nahmen wir ein kräftiges zweites Frühstück zu uns. Anschließend fanden das Museum sowie die Verkaufstellen „Keramikinsel“ und der Werksverkauf von Rastal großes Interesse.
Pünktlich um 11:00 Uhr ging die Fahrt weiter zu unserem Hauptziel, der Bischofsstadt Limburg/Lahn, die mit ca. 34.000 Einwohnern im Land Hessen liegt und von ihrem Dom überragt wird. Hier wurden wir von den vier Stadtführern am Katzenturm sofort in Empfang genommen. Unser Weg mit ihnen führte uns über holpriges, glattes Pflaster durch die schmalen Gassen der Innenstadt bis hin zum Dom. Besonders zu erwähnen sind die kunstvoll verzierten Fachwerkhaus-Fassaden des 1.100-jährigen Limburgs. Hinter jedem Winkel erwartete uns eine Überraschung, so z.B. das Haus der 7 Laster in der Brückengasse. Sieben bunt bemalte Masken mit bemerkenswerten Gesichtsausdrücken sollen die „sieben Laster“ Hochmut, Neid, Unkeuschheit, Unmäßigkeit, Zorn, Trägheit und Geiz darstellen. Es kann sich aber auch um Masken zur Abwehr von bösen Geistern handeln.
Nicht alle Figuren an den Häusern stammen aus der uralten Zeit der Stadt. So findet man in der Barfüssergasse, an der Bäckerei Hensler, die für ganz besondere Brote und Lebkuchen bekannt ist, rote Gestalten. Der Bäckermeister Friedel Hensler setzte sich hier, von Minotaur, Panotieren und Schimären (Hundsköpfe, Ganz-Ohren, Mischwesen) inspiriert, als fantasievoller Bildhauer ein Denkmal.
Weiter führte uns der Weg zum Dom-Vorplatz. Hier erfuhren wir dann einiges über die Kathedralkirche, den spätromanischen Dom St. Georg. Der Grundstein zum Dombau wurde ca. 1180/90 gelegt und der Dom bereits 1235, nach nur ca. 50 Jahren Bauzeit, eingeweiht. Natürlich durften auch keine Anmerkungen zum neuen Bischofssitz fehlen.Von außen gesehen ist er der Moderne angepasst. Auch wenn einige Kulturinteressierte sich die Nase an der Schei-be des Eingangs platt drückten, die schöne Badewanne bekamen sie nicht zu sehen. Dafür durften sie sich aber den ganz modern angelegten Bischofsgarten „der Stille“ ansehen. In der Mitte befinden sich 4 symmetrisch in Kreuzform angelegte Rasenflächen, die mit Jura-Marmor-Blöcken eingefasst sind. An der alten Stadtmauer sind, etwas verdeckt, die Platten des Kreuzwegs Jesu angebracht. Zu den üblichen 14 Stationen wurde hier eine 15. Station, die „Auferstehung“, montiert. Eine im Gartenhaus deponierte Bronze-Madonnenfigur wartet noch auf ihre Aufstellung im Kreuzgang zwischen den Rasenflächen.
Die Dombesichtigung musste jeder auf eigene Faust unternehmen, da dort um diese Uhrzeit keine Führungen angeboten wurden.
Pünktlich um 15.15 Uhr ging es weiter über Dietz und Nassau durch das romantische Lahntal, entlang der Bäderstraße, zu unserem letzten Ziel, Bad Ems. Kaum hatten wir das Gebiet Hessen-Nassau erreicht, da kam auch schon der nasse Segen von oben. So konnten wir uns in Bad Ems nur noch in die Cafés flüchten. Doch ein schöner Kaffee und Kuchen taten auch gut. Gegen 17:30 Uhr traten wir, in Richtung Koblenz-Ehrenbreitstein, die Rückreise an. Kaum hatten wir Hessen-Nassau verlassen, da strahlte auch wieder die Sonne. An Vallendar vorbei ging die Fahrt über die A 61 wieder zurück nach Hürth.
Es war, vom Programm und Zeitablauf her gesehen, eine gelungene „KulTour 2014“. Um es mit einem Wort zu sagen: Sie war wieder einmal „Spitze“! Den beiden Organisatoren, Herrn Alois Wilmer und Herrn Werner Möltgen sei ganz herzlich Dank gesagt, und das verbunden mit Vorfreude auf die KulTour 2015.
Text: Hans Maagh
Bilder: Heinz Wöllert / Hans Maagh