Führung durch den Chemiepark Knapsack

am 5. August 2021  

Chemiepark Knapsack

31 Mitglieder des Heimat- und Kulturvereins (HKV), Hürth waren um 9 Uhr früh zum Treffpunkt am Feierabendhaus gekommen, um an einer Führung durch den „Chemiepark Knapsack“ teilzunehmen. Betreiber ist die Firma YNCORIS GmbH, die schon das Herz (lat. cor) im Namen trägt und den Anspruch erhebt, entsprechend zu handeln und zu obwalten.

Unser Führer, Herr Geisler, ein ehemals leitender Mitarbeiter, brachte uns an Hand einer PowerPoint Präsentation Geschichte und Aufbau des „Knapsacker Hügels“ nahe:

1906 Gründung der Carbit AG zur Herstellung von Stickstoffdünger,
1965 Gründung der Knapsack AG,
1974 Auflösung der Knapsack AG, Umwandlung zum Werk Knapsack der Hoechst AG,
1997 Umwandlung in den Chemiepark Knapsack mit dem Namen InfraServ,
2019 Umbenennung der InfraServ in YNCORIS GmbH & Co. KG.

Den am Standort befindlichen Chemie-Unternehmen, u.a. Basell, Bayer, BASF als (uns) bekannteste, bietet YNCORIS eine breite Palette an chem. Industrie- und Dienstleistungen an, z. B. Wasser, Strom, Prozessdampf, Erdgas, Druckluft, aber auch Planungen, Reparaturen und Logistik. Der Knapsacker Chemiepark ist mit 180 Ha weltweit der Viertgrößte, mehr als 25% der in Deutschland benötigten Kunststoffe und Chemieprodukte für die verarbeitende Industrie werden in Knapsack von insgesamt ca. 2500 Mitarbeitern produziert. Allein YNCORIS beschäftigt 1200, davon ca. 140 Azubis. Noch eine bedeutende Zahl: 138 km Rohrleitungen durchlaufen den Chemiepark, der sich über Knapsack hinaus weiter nach Alt-Hürth erstreckt. Eine extra für den Hin-und-Her-Transport gebaute Straße verbindet die beiden Industrieflächen. Im Anschluss des Vortrages fuhren wir mit einem Bus durch das teilweise dampfende Industriegelände. Zu den einzelnen Firmen wusste Herr Geisler stets interessante Einzelheiten. Beeindruckend auch die Erklärung zur inneren Reinigung des kegel- förmigen Frischwasserturms. Die Produkte werden täglich über ein Schienennetz verladen: zum Container-Bahnhof Eifeltor, zum Hafen Köln-Niehl oder nach Godorf. Bei einer Spedition wird in riesigen v2a-Silos Polypropylen-Granulat gelagert und verladen. Auch Firmen, die außerhalb von YNCORIS betrieben werden, z. B. Nippon Gases, sind wichtige Partner des Chemieparks.

Wir hatten eine sehr lehrreiche Tour durch den Teil unserer Stadt, der eine wichtige Einnahmequelle für Hürth bedeutet. Davon profitieren letztlich alle Hürther Bürger. 

Text: Friedrich Knäpper
Fotos Johannes Berkle