Besuch des Museums Kolumba, Köln

26.01.2018

37 Mitglieder des HKV folgten dem Angebot, unter der Leitung von Frau Roswitha Wilke die Ausstellung „Pas de Deux“, zweier Sammlungen im Kunstmuseum des Erzbistums Köln „Kolumba“ und des „Römisch-Germanischen-Museums“ zu besuchen.Besuch des Museums Kolumba, Köln

In Planen gehüllt, mit einer Graffittischürze zum Schutz vor Wassereintritt in das Aussenmauerwerk, war uns leider der Blick auf das Kunstwerk des Architekten Peter Zumthor verwehrt. „Kolumba“ wurde nach 10-jähriger Bauzeit 2007 fertiggestellt. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl wurden wir auf 2 versierte Museumsführer aufgeteilt und bekamen als erstes die Information: „Hier im Hause werden 2000 Jahre Kölner Stadtgeschichte erlebbar gemacht“. „Kolumba“ wurde nach einer bekannten Märtyrerin, die im 3. Jahrhundert in Südeuropa lebte, benannt. Bischof Kunibert brachte diese Verehrung nach Köln. Die Pfarrei „St. Kolumba“ war im Mittelalter die größte in Köln. Im 2. Weltkrieg wurde die Kirche bis auf die Grundmauern zerstört. In den Trümmern fand man eine unversehrte Marienstatue, die von den Gläubigen als Zeichen der Hoffnung verehrt wurde.Besuch des Museums Kolumba, Köln

1949 wurde eine neue Kapelle nach den Plänen von Gottfried Böhm erbaut, und die Marienstatue erhielt dort einen Ehrenplatz. Heute ist „Maria in den Trümmern“ ein Teil von „Kolumba“, ebenfalls auch die archäologischen Grabungen, die ehemalige Sakristei und das Kunstmuseum. „Kolumba“ beschäftigt sich mit den Themen „Werden und Vergehen“, „Wandel“ und „Alt und Neu“.Besuch des Museums Kolumba, Köln

Auf den Mauern der römischen Villa entstand im 7. Jahrhundert eine erste christliche Kirche mit einer fränkischen Apsis. Im 9. Jahrhundert entstand eine „Karolingische Saalkirche“. In den darauffolgenden Jahrhunderten gab es ständige Erweiterungen bis „St. Kolumba“ als 5-schiffige gotische Kirche erstrahlte.Besuch des Museums Kolumba, Köln

Bei den Ausgrabungen wurde u.a. entdeckt, dass die Römer schon sehr komfortabel mit einer Fußbodenheizung gelebt haben. Des weiteren fand man eine Abfallgrube aus der Jungsteinzeit und 150 Gräber. Der Architekt und damalige Preisträger Peter Zumthor schaffte es, alles Vorhandene zu integrieren und hat neue Mauern auf alten Ruinenresten gegründet.  Zumthor konzipierte schlanke Sichtbetonsäulen zum Tragen der Dachkonstruktion. Diese verleihen dem Gebäude, welches im oberen Teil der geschützten und eingehausten Ausgrabung mit „Filtermauerwerk“ versehen ist, eine erhabene Wirkung.

Die Begehungen der Räume 1-21 (wir schafften 12) zeigten Zeugnisse religiöser Praxis, kunstvoll gestaltete Gegenstände und Dinge des täglichen Gebrauchs.

Den Besuch von „Kolumba“ rundete ein gemütlicher Abend im „Brauhaus Sion“ ab.

Ein nochmaliger Besuch von „Kolumba“ mit seinen jährlich wechselnden Ausstellungen ist empfehlenswert, denn viele Fragen blieben offen.

An dieser Stelle sei Frau Roswitha Wilke noch einmal herzlich für Ihre Mühe und gute Betreuung gedankt.

Text: Karin Zander
Fotos: Brigitte Schlesinger, Hajo Berkle