Am Donnerstag, den 06.03.2025, fuhr eine Gruppe von 26 Mitgliedern des HKV in Fahrgemeinschaften bei strahlendem Sonnenschein nach Brauweiler, um die dortige Benediktiner-Abtei zu besichtigen. Unter sachkundiger Führung der LVR-Mitarbeiterin Gitta Golla, einer Diplom-Geologin mit profundem Wissen, ließ sich die Gruppe mit aufmerksamem Interesse auf diese sehr interessante Führung mit dem Thema „Geschichte der Benediktiner-Abtei Brauweiler von 1024 bis heute“ auf eine spannende und sehr gut vermittelte Zeitreise ein.

Die Abtei Brauweiler gehört heute mit ihrer romanischen Abteikirche, St. Nikolaus, dem mittelalterlichen Kreuzgang und den prachtvollen Abteigebäuden vom Ende des 18. Jahrhunderts zu den schönsten noch erhaltenen Klosteranlagen des Rheinlands. Die altehrwürdige Abtei Brauweiler geht auf die Gründung eines Benediktinerklosters im Jahre 1024 durch den lothringischen Pfalzgrafen Ehrenfried (Ezzo) und seiner Gemahlin Mathilde, einer Tochter Ottos II, auf dem Hofgut Brauweiler zurück. 1135 beginnt unter Abt Aemilius der dritte, heute noch bestehende, Bau von Kirche und Kloster. Die Arbeiten dauerten bis nach 1200, wobei Teile des Vorgängerbaus der Kirche verwendet worden sind. Die 4flügelige Hofanlage entstand ab 1780.
Wie für so viele Klöster im Rheinland bedeutete auch für Brauweiler die Säkularisation durch Napoleon das Aus für den Orden. In einst heilige Mauern zog eine Arbeitsanstalt für die Rheinprovinz, später ein Landeskrankenhaus, ein. 1933-1944 war dort ein Konzentrationslager und Gefängnis der Kölner Gestapo. Von 1969-1978 war eine Fachklinik für Psychiatrie und Neurologie des Landschaftsverbandes (Landeskrankenhaus) dort untergebracht. Es war also eine wechselvolle Geschichte, die sich hier vor den Toren Kölns abgespielt hat. Im angrenzenden Park der Abtei konnten wir den legendären Maulbeerbaum bewundern. Der Überlieferung nach soll er bereis im Jahre 1024 hier gestanden haben. Mathilde, die schon erwähnte Stifterin des ersten Kirchbaus, ruhte einst in seinem Schatten und erhielt in einer Vision den Auftrag zur Gründung des Klosters.
Zum Ausklang der Veranstaltung, die Inge Karaus organisiert und umsichtig durchgeführt hat, fanden wir uns alle noch zu einem Cafe-Besuch nahe der Abtei ein und so klang ein sonniger und informativer Nachmittag bei guter Stimmung und allgemeiner Zufriedenheit aus. Vielen Dank an Inge!
Text: Maria Becker