Leverkusener Brücke

Besichtigung der Baustelle Leverkusener Brücke am 26.März.2025

Am 26.März besuchten 30 Mitglieder des HKV die Baustelle „Leverkusener Brücke“. Start war auf der Leverkusener Seite.

Dort wurden wir herzlich von den Mitarbeitern der Firma Hochtief begrüßt. In dem Präsentationsraum erfuhren wir, dass die Baustelle der Leverkusener Rheinbrücke, die von Hochtief in Zusammenarbeit mit Partnern realisiert wird, ein beeindruckendes Infrastrukturprojekt ist.

Die erste neue Brücke wurde bereits fertiggestellt und entlastet den Verkehr auf der stark frequentierten A1. Der Neubau ist etwa einen Kilometer lang und bietet sechs Spuren, was eine deutliche Verbesserung für den Berufs- und Schwerverkehr darstellt. Aktuell laufen die Arbeiten am Rückbau der alten Brücke sowie die Vorbereitungen für den Bau der zweiten neuen Brücke, die bis Ende 2027 abgeschlossen sein soll. Nach Fertigstellung wird die A1 in diesem Bereich acht Spuren umfassen, was die Verkehrssituation erheblich verbessern wird. Die Konstruktion der Brücke besteht aus zwei spiegelbildlich gleichen Teilbauwerken, die jeweils eine Schrägseilbrücke als Strombrücke und eine Spannbeton-Vorlandbrücke umfassen. Die Gesamtlänge beträgt etwa 1065 Meter. Dabei wird für die Strombrücke ein zweihüftiges Schrägseilbrückensystem mit Pylonen, die bis zu 57,23 Meter über die Fahrbahn ragen verwendet. Im Endzustand wird die Brücke acht Fahrspuren sowie Standstreifen und einen separaten Geh- und Radweg bieten.

Die Brückenhälften wurden im Freivorbau errichtet, wobei vorgefertigte Segmente per Schiff angeliefert und vor Ort verschweißt wurden. Aktuell sind maximal 100 Mitarbeiter an der Baustelle beschäftigt.  Schwierigkeiten bestanden durch den Abriss der alten in den 1960 gebauten Brücke. Diese muss wie bei dem Aufbau genauso zurückgebaut werden. Dieses führte – wie auch der zeitgleiche Neubau – zu einem komplexen Verkehrsmanagement. Die Rheinbrücke ist eine zentrale Verkehrsader, und der Bau musste so geplant werden, dass der Verkehr möglichst wenig beeinträchtigt wurde. Dies erforderten komplexe Umleitungen und eine präzise Bauplanung. Des Weiteren gab es Qualitätsprobleme bei Materialien. Dabei wurden gravierende Mängel bei den Stahlbauteilen, die aus China geliefert wurden festgestellt. Der ursprüngliche Vertrag mit einem Bauunternehmen wurde aufgrund erheblicher Baumängel gekündigt, was zu Verzögerungen und einer Neuausschreibung führte. Bei den anschließenden Rundgängen auf der Baustelle auf beiden Seiten des Rheins, wurde die Größe und Komplexität der Baustelle uns allen bewusst. Beeindruckend eine Baustelle dieses Ausmaßes von nahem zu besichtigen.

Bedanken möchte ich mich noch bei den Organisatoren sowie den Mitarbeitern der Firma Hochtief.

Text: Axel Huben
Foto: Alois Wilmer