Spaziergang durch Fischenich

am 30.04.2025

Historische Stadtteilführung durch Fischenich am 30. April 2025. Erwartungsvoll und mit einer gewissen Vorfreude warteten ca. 25 Personen bei bestem HKV-Wetter auf den Stadtarchivar Michael Cöln. Mit bester Laune und wenig Gepäck (Spickzettel und I-Pad) bog Herr Cöln um 10 Uhr um die Ecke der Kirche St. Martin in Fischenich.

Startpunkt war die katholische Pfarrkirche St. Martinus. Sie wurde ca. 1890 errichtet und hatte damit eine romanische Pfeilerbasilika aus dem 12. Jahrhundert ersetzt. Der Kirchturm stammt allerdings von 1728 und sollte beim Neubau 1890 erhöht werden. Dazu ist es allerdings nie gekommen. Heute weiss man nicht mehr, warum es mit der Erhöhung nichts geworden ist. (Fischenicher Klüngel?). Nach der Besichtigung des Innenraumes der Kirche wurde als nächste Station der Fronhof Fischenich besichtigt. Seit dem frühen Mittelalter übte das Kölner Damenstift St. Maria im Kapitol die Grund- und Lehnsherrschaft in Fischenich aus, d.h. im Fronhof waren die jährlichen Abgaben abzuliefern und hier wurde auch Gericht gehalten. Das erhaltene Herrenhaus stammt gemäß einer Eisenkernschrift aus dem Jahre 1770.

Als 3. Besichtigungspunkt steuern wir die Reste der Burg Fischenich an. Die Reste der Burg stammen aus dem 12. – 13. Jahrhundert. Wie so viele Bauten in diesem Zeitraum, hat man als Baumaterial Reste der ehemaligen römischen 

Eifelwasserleitung verwendet. Diese Burg wurde aber schon 1584 zerstört, weil ein damaliger Kölner Erzbischof sich verliebte.  Er meinte, er müsste das katholische Bistum in ein evangelisches verwandeln. Daraus resultierte ein Krieg, in dem unter anderem auch diese Burg zerstört wurde. Wir spazierten jetzt weiter Richtung Markthalle und dem Bereich des Grenzverlaufs zu Kendenich. Hier hatten wohl Kendenicher in einer Nacht- und Nebelaktion den Grenzverlauf verschoben. Eine Schlichtungsstelle aus Köln sorgte dann für eine Korrektur des Grenzverlaufs. Den Abschluss des geführten Spaziergangs bildete der Rosellenplatz mit dem Denkmal für die Toten aus dem 1. und 2. Weltkriegs. Dieser Platz wird von den Fischenichern auch für Festivitäten genutzt, wie z. B. der Start des Maiumzugs. 

Wenn man das Fazit zieht, war dieser geführte Spaziergang sehr informativ, unterhaltend und rundherum gut gelungen. Kurz gesagt: Es hat mir Spaß gemacht.

Text: Bernd Böll