- Musica Fiata / La Capella Ducale (Konzert in der Kirche St. Ursula in Köln am 22.6.25).
Zu diesem Sonntagsnachmittagsprogramm lockten gleich mehrere Höhepunkte.
Zum einen St. Ursula, eine der zwölf romanischen Kirchen. Schon allein dieses Bauwerk war einen Besuch wert. St.Ursula, – neben St.Gereon – auch Schutzpatronin von Köln, soll eine bretonische Prinzessin gewesen sein. Um deren Herkunft zu unterstreichen, ist der Turm der Kirche mit einer Krone verziert worden. Darüber hinaus ist in Köln allseits die Legende der 10 Jungfrauen bekannt, die Ursula auf einer Pilgerreise begleitet hatten und durch die Hand der Hunnen zusammen mit der heiligen Ursula ihr Leben verloren. Das Innere der Kirche überzeugt durch eine einmalige Akustik, die der Musik von Orchester und Musikern einen starken Ausdruck verliehen hat. Die Töne drangen himmlischen Sphären gleich an das Ohr der Zuhörer.
Das Instrumentalensemble Musica Fiata wurde 1976 gegründet und 1992 durch das Vokalensemble La Capella Ducale ergänzt. Mittlerweile festigten sie ihren künstlerischen Ruf weltweit und begeisterten auch an diesem Abend durch ein sehr harmonisches Zusammenwirken.

20 HKV-Mitglieder ließen sich inspirieren von der Ankündigung auf ein Konzert mit geistlicher Musik von Claudio Monteverdi aus der Zeit um 1630. Monteverdi gilt als geistiger Mitbegründer der klassischen Oper. Zweimal durften wir erleben, wie es ihm meisterhaft gelang, der Aufführung auf der Bühne eine Dreidimensionalität zu verschaffen; bei einem Gesang mit Echostimmen im Hintergrund und dem bewegenden Ende des Stückes, als der Chor singend durch die Kirche schritt und das letzte Lied in einem anderen nicht ausgeleuchteten Teil der Kirche zu Ende sang; ein wahrhaft meisterhafter Schlußakkord.
Unser Schlussakkord endete im Brauhaus am Dom, in dem wir noch einmal in gemütlicher Runde die gemeinsamen Eindrücke der Aufführung verarbeiteten und uns freuten, dabei gewesen zu sein bei einer mal ganz anderen Aufführung, die uns allen lange in Erinnerung bleiben wird.
Text: Dr. Christian Karaus
Foto: Dr. Inge Karaus