Millowitsch

28.09.2025 Millowitsch

Die Volksbühne am Rudolfplatz – fast alle kennen den Ort nur als das Millowitsch-Theater, obwohl sein Sohn Peter 2018 das Ensemble nach 7 Generationen aus Altersgründen auflöste. Für uns stand er noch einmal auf und kam auf seine große Bühne: Willy Millowitsch!

22 Mitglieder des HKV machten sich an einem sonnigen Herbstnachmittag auf den Weg zur Volksbühne und sie sollten nicht enttäuscht werden. Auf wunderbare Art wurde noch einmal das Wirken der Familie Millowitsch auf die Bühne gebracht, das bereits 1792 mit dem Puppenspieler Michael Millowitsch in Köln seinen Anfang nahm.

Annette Frier spielte in hinreißender Form Willy Millowitsch. In humorvoller Weise, aber z.T. auch sehr ernst erlebten wir den Kampf von Willy Millowitsh um den Neubeginn des Theaters nach dem 2. Weltkrieg. Dank der Unterstützung Adenauers gelang es, bereits im Oktober 1945 wieder Kultur in Köln anzubieten („Das Glücksmädel“), alle wollten mal wieder lachen !! Mit Herz, aber auch harter Hand führte er das Theater, seine Kinder können ein Lied davon singen. 

Er konnte eigentlich nie die Bühne (und das Publikum) ganz verlassen, 1999 starb er nach über 125 Filmen und vielen Fernsehrollen. Am Sonntag erlebten wir wieder einmal großes Theater, viele seiner alten Evergreens („Kleines Sünderlein“) wurden gemeinsam angestimmt und gesungen. Lang andauernder Applaus am Ende der Aufführung war der verdiente Lohn. Die geforderte Zugabe kam mit einem eigens von Henning Krautmacher komponierten Lied. Der alte Frontsänger der Höhner hatte im Stück als der liebe Gott das Leben von Willy Millowitsch humorvoll begleitet.

Ein vergnüglicher Abend ging zu Ende, viele Erinnerungen wurden wach an einen der ganz großen Schauspieler aus Köln.                                                                              

Text: Dr. Christian Karaus