Sophienhöhe

  • Busexkursion über die Sophienhöhe am 13. Juli 2024

 Der Bus war bis auf den letzten Platz belegt, als wir uns gemeinsam bei herrlichem Sommerwetter auf den Weg zur Sophienhöhe machten. 1978 als Folge der Ölkrise wurde der Tagebau Hambach erschlossen; die Kohle lag dort 300 m tief. Viel Erde musste daher zunächst abgetragen werden. Sie wurde 10 Jahre lang als Hochkippe abgelagert, erst dann konnte der Abraum in bereits ausgekohlte Flächen verbracht werden. So entstand auf einer Fläche von 13 km² die Sohienhöhe mit einer Höhe von 301 m, 200 m über der normalen Bodenhöhe. Seit 1988 wird der so entstandene Berg (bei Jülich) von Rheinbraun rekultiviert. Wir erkundeten dieses Gebiet, teils mit dem Bus, teils zu Fuß.

Unser Führer, seit über 20 jahren in der Sophienhöhe aktiv, führte uns fachkundig und kurzweilig in den so entstandenen einzigartigen neuen Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Wir besichtigten den Inselsee, genossen den Fernblick über die Goldene Aue bis zum Siebengebirge, schauten von der Böschung 600 m tief hinab in das noch vorhandene Tagebauloch, das sich 2030 (mit Beendigung der Kohleförderung) über eine 2,20 m breite und 100 km lange Leitung mit Rheinwasser füllen soll. Bis 2070 werden so 320 Millionen Kubikmeter Rheinwasser (neben dem Anstieg des Grundwassers) den neuen See füllen. Dabei soll der Rhein nur 2 cm Wassertiefe verlieren. Wir fuhren weiter in das Gebiet der in diesem Jahr ausgesetzten (Konik)Wildpferde  und konnten ihnen – ähnlich wie auf einer Safari – ganz nah beim Weiden zusehen.

Am Keltischen Baumhoroskop konnte jeder Teilnehmer prüfen, ob er sich  mit den aufgezeigten Charakterzügen wiederfindet. Nach 3 Stunden intensiver Führung, die uns natürlich auch noch auf die höchste Stelle der Sophienhöhe mit dem Römerturm führte, verließen wir beeindruckt dieses faszinierende Gebiet, wo meisterlich die geschlagenen Wunden der Landschaft durch den Bergbau wiedergutgemacht und neuer einzigartiger sehr unterschiedlicher Lebensraum geschaffen werden konnten. Ausklingen ließen wir den Ausflug in Pafffendorf, wo uns nicht  nur der Biergarten der Brasserie offen stand, sondern vor allem der Park mit seinem alten Baumbestand zu einem kleinen Spaziergang einlud; ein Ort der Entspannung und des Insichgehens ! Um 18:00 Uhr erreichten wir wieder Hürth, mit vielen neuen Eindrücken über die gewonnene Artenvielfalt des größten künstlichen Berges der Erde !                                                                                 

Text: Christian Karaus,
Foto: Peter Schriefer