- Besuch des Kölnischen Stadtmuseums (23.10.2024)
Seit März 2024 hat das Museum im ehem. Bekleidungshaus Sauer nach dem großen Wasserschaden von 2017 im Zeughaus eine neue Heimat gefunden. Ein Interim von 10 Jahren ist angepeilt. Aber wie heißt es in Köln so schön: „Et kütt, wie et kütt“. Die Neueröffnung der Ausstellung wollten sich 25 HKV-Mitglieder nicht entgehen lassen und fuhren bei schönstem Wetter nach Köln.
Das Museum hat eine wechselvolle Standort- und Namensgeschichte hinter sich. 1888 in Hahnentorburg und Eigelsteintorburg als Historisches Museum gegründet, verlagerte es Konrad Adenauer 1925 in das Messegelände und nannte es nun um in Rheinisches Museum. 1936 änderten die Nationalsozialisten den Namen in Haus der Rheinischen Heimat. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das Museum 1958 im wiederaufgebauten Zeughaus und der Alten Wache wieder eröffnet. 1966 erhielt es den heutigen Namen Kölnisches Stadtmuseum.
Die jetzige Ausstellung lässt alte Museumsstrukturen zurück und folgt einem neuen, zukunftsorientierten Konzept, das an die Erfahrungswelten der Besucherinnen und Besucher mit 8 Epochen übergreifenden Frageräumen anknüpft. Zum Beispiel wird gefragt: „Woran glauben wir?“, „Was macht uns Angst“? und „Worauf haben wir Lust?“. Dazu werden mittelalterliche und moderne Exponate als Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart ausgestellt. So sahen wir das Stadtsiegel von 1269, den Verbundbrief von 1396 und als Modell die Stadtansicht von 1571. Für die napoleonische Zeit wird ihre Verfassung von 1794 und die typische Jakobinerstrickmütze ausgestellt. Die Zeitfenster der Preußen- und Nazizeit werden ebenfalls beleuchtet und wir sahen Exponate der Neuzeit, die Anfänge der Motorisierung und des Medienzeitalters bis hin zur Kölner Fahne, die Alexander Gerst ins All mitnahm und uns mit Freude im Weltraum präsentierte. Insgesamt werden von über 350.000 Objekten ca. 700 gezeigt, wirklich nur ein kleiner Teil der Sammlung, die Franz Wallraf (1748-1824) begann. Trotzdem lohnt sich der Besuch zur stadtkölnischen Geschichte. Nur schade, dass die Stadt Köln an der Veröffentlichung eines Ausstellungskatalog bisher gespart hat.
Der Nachmittag war dank eines ausgewiesenen Fachmannes des Kölner Museumsdienstes, Dr. Ulrich Bock, der die Ausstellung kurzweilig präsentierte, ein „Volltreffer“. Der anschließende Besuch im Brauhaus Früh rundete einen schönen und informativen Nachmittag ab. Wir danken gerne Roswitha Wilmer: Dat häste do widder joot gemaat.
Text und Bilder: Peter Schriefer