Profanierung der St.-Ursula-Kirche in Hürth-Kalscheuren

Der von Dominikus und Gottfried Böhm 1956 in Kalscheuren errichtete Rundbau der Kirche St. Ursula mit ihren sechs Konchen stellt eines der wichtigsten und interessantesten Baudenkmäler in der Stadt Hürth dar.

Der Kölner Kunsthistoriker Helmut Fußbroich urteilte in der Hürther Heimat 85 (2006), dass sich darin barocke Helligkeit und Beschwingtheit mit dem Form- und Raumverständnis der Gegenwart zu einem Abbild des Himmels von einzigartiger Schönheit verbinden. St. Ursula sei, so Fußbroich, eine der schönsten Kirchen, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland überhaupt gebaut wurde.

St. Ursula

Deshalb haben wir uns in den vergangenen Jahren sehr für den Erhalt dieser schönen Kirche eingesetzt, konnten aber ihren Verkauf und ihre Profanierung im Jahre 2006 leider nicht verhindern. Nach einigen Jahren des Leerstandes fand sich schließlich doch noch eine glückliche Lösung, da der bekannte Kölner Galerist Rafael Jablonka das Bauwerk 2010 kaufte und nun nach nur geringen Umbauten als Ausstellungsraum nutzt. Der jetzt ganz in Weiß und ohne jede Möblierung gehaltene ehemalige Kirchenraum schafft eine wunderbare Atmosphäre für die von der Galerie regelmäßig durchgeführten Ausstellungen moderner Kunst. Mit Zustimmung von Gottfried Böhm wurde der Bau in Böhm Chapel umbenannt. Auch die Gartenanlagen ließ Jablonka von Piet Blanchaert neu gestalten. In dem Campanile hängt nun ein sechsstimmiges Glockenspiel aus der österreichischen Glockengießerei Grassmayr, das ein Stück aus den Metamorphoses des amerikanischen Komponisten Philip Glass spielt.

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