Halbtageswanderung um den Decksteiner Weiher

Halbtageswanderung um den Decksteiner Weiher vom 22. April 2017

Wer angenommen hatte, dass diese Halbtagswanderung nicht viel zu bieten habe, der hat einiges verpasst.
Wenn Wanderführerin Ute Hortmann eine Tour ausarbeitet, so wissen Insider, es ist etwas Besonderes. Mit viel Liebe zum Detail und fundiertem botanischem wie auch historischem Fachwissen überrascht diese ihre Mitwanderer.

Vom Treffpunkt Friedhof in Efferen ging es zum Grüngürtel, eines der schönsten Kölner Naherholungsgebiete, geplant und errichtet auf einem ehemaligen Militärübungsgelände ab 1920. Maßgeblich auf Betreiben des damaligen Oberbürgermeisters Dr. Konrad Adenauer wurde mit dem Kölner Gartenbaudirektor Fritz Enke und dem Hamburger Landschaftsarchitekt Fritz Schumacher ein Paradies für Spaziergänger, Radler und Jogger geschaffen.

Wir wandern durch die wunderschöne Kastanienallee am Ufer des Decksteiner Weihers, ein künstlich ca. 20 ha  großer See, der ein Refugium für zahlreiche Wasservögel darstellt.
Der See ist eingebettet in eine typische Parklandschaft mit Platanen, Buchen und Kastanien. Im Winter dient der Weiher den Eissportlern und im Sommer den Ruderern. Die angrenzenden Wiesen eignen sich zum Lagern, Sonnen und zum Grillen. Unser Weg führt uns am Clubhaus des 1. FC Köln vorbei, welches auf den Resten der preußischen Befestigungsanlagen gebaut wurde, als die 1181 errichtete Stadtmauer abgerissen werden musste, um der rasant  wachsenden Stadt mehr Platz zu geben. Wir konnten uns das aus der Befestigungsanlage von 1873 noch erhalten gebliebene Fort VI anschauen. Auf Schautafeln ist zu lesen, wozu das alte Gemäuer Verwendung findet.
Bei Grabungen um 1929 wurden Überreste eines Dorfes aus der Brandkeramikzeit gefunden. Das sagt uns, die Kölner Umgebung war bereits in der Jungsteinzeit besiedelt.

Auf unserer Route kommen wir am Felsengarten vorbei. Mit seinen moosüberzogenen zerklüfteten Betonbrocken denkt man an einen idyllischen Teegarten. Wir erreichen nun das „Haus am See“ und gelangen nach einer Weile zum „Aboretum“, einem künstlich angelegten Wald mit seltenen, hier hauptsächlich aus Nordamerika und Asien stammenden Bäumen.

Dem Frechener Bach ist wohl die Existenz des Stüttgenhofs, 1271 als Villa Stute urkundlich erwähnt, zu verdanken. Vor dem Hof befindet sich seit dem Weltjugendtag 2005 ein Obelisk aus Basalt mit verschiedenen Abbildungen.
Wir wandern an der Jahnwiese und dem RheinEnergie-Gebäude vorbei.

Es bleibt gerade noch Zeit uns im „Waldlabor“ umzuschauen. Thementafeln erklären den Wandelwald, den Energiewald, den Klimawald und den Wildniswald. Dies jetzt zu erläutern, würde den Rahmen sprengen. Mit vielem neuen Wissen ausgestattet, erreichten wir den „Lackstetter Hof“, um bei Kaffee und Kuchen den erbaulichen Nachmittag zu beenden und ein großes Dankeschön an Ute Hortmann zu richten.

Text + Fotos: Karin Zander