Apfelfest am Kloster Burbach

Apfelfest am Kloster Burbach – 2. Oktober 2015

Strahlende Herbstsonne begrüßt etwa 40 Interessierte am Kloster Burbach zur Führung durch die Anlage und zum Apfelfest. Manfred Faust erläutert die Geschichte des Klosters. Gegründet und erbaut im 13. Jh., stammen die noch vorhandenen Gebäude aus dem 17./18. Jh. Nach der Säkularisation werden Kirche und Kreuzgang zerstört, die Grundrisse haben Aktive des Heimat- und Kulturvereins seit 2001 mit Buchenhecken bepflanzt und so kenntlich gemacht. Auch wurde die 50 Meter weiter südlich gelegene Obstwiese mit jungen Bäumen ergänzt. Alle Pflanzungen benötigen regelmäßige Pflegeschnitte, die mit großem Einsatz ehrenamtlich erfolgen. Hubert Heinen berichtet über seine viele Jahre angebotenen Kurse zum Obstbaumschnitt auf der Obstwiese und wie man junge Obstbäume wühlmaussicher pflanzt. Kostproben von Rheinischer Schafsnase, Krummstiel, Glockenapfel u.a. überzeugen mit der Qualität der Äpfel. Im September 2015 erhielt der Heimat- und Kulturverein für sein Engagement rund um das Kloster den städtischen Klima- und Umweltschutzpreis.

Bei Apfelkuchen, Apfelsaft von Hürther Obstwiesen, Kaffee und lebhaften Gesprächen genoss die Gruppe den sonnigen Nachmittag. Der Dank gilt besonders Herrn Kemp vom Schwimmclub für Unterstützung und Sitzgelegenheiten sowie allen anderen für die Hilfe.

Exkurs Streuobstwiesen:

Früher als Obstgürtel um Ortschaften angelegt, v.a. in Württemberg, Oberschwaben und Baden, fielen die Obstwiesen zunehmend Neubaugebieten am Ortsrand zum Opfer. Die hochstämmigen Obstbäume blühen herrlich, bieten Obst und Windschutz und sind sehr artenreich (Wildkräuter, Vögel, Insekten, Igel etc.). Schädlinge haben kaum eine Chance, da sich dieses Ökosystem selbst regelt. Streuobstwiesen schützt man am besten, indem man ihre Produkte gezielt kauft. Auch haben Streuobstwiesen einen hohen ökologischen Ausgleichswert. In der Stadt Hürth legte man deshalb seit ca. 2002 einige Obstwiesen neu an als „Ausgleich“ nach großen Eingriffen durch Bebauung. Beispiele sind die Obstwiese am Ruderheim, die als Ausgleich für das Baugebiet „In den Höhnen“ in Efferen entstand oder die Anpflanzung im Burbacher Bachtal für das Baugebiet zwischen Theresienhöhe und Kreuzstraße. Ziel muss es nun auch sein, das auf den Obstwiesen reifende Obst sinnvoll zu verwerten, erste Ansätze dazu gibt es.

Text: Friederike Seydel
Fotos: Alois Wilmer